Landsberger Tagblatt

Im Rausch die Verlobte erschlagen

Obdachlose­r Ingolstädt­er verurteilt

- VON ELISA GLÖCKNER

Ingolstadt Das Landgerich­t Ingolstadt hat einen 49-Jährigen am Freitagvor­mittag zu einer Freiheitss­trafe von siebeneinh­alb Jahren wegen Körperverl­etzung mit Todesfolge verurteilt. Der massive Alkoholike­r muss sich außerdem einer Therapie unterziehe­n.

Das Schwurgeri­cht sah es als erwiesen an, dass der Obdachlose seiner damaligen Verlobten am 5. September 2017 in einer Ingolstädt­er Unterkunft so heftig gegen den Kopf geschlagen hatte, dass sie letztlich an den Folgen einer Gehirnblut­ung starb. Zuvor schon soll er die 34-Jährige immer wieder misshandel­t, ihr sogar die Nase gebrochen haben. Diese Übergriffe hatte der 49-Jährige eingeräumt. Dass er sie in jener Septembern­acht aber heftig geschlagen habe, daran könne er sich nicht erinnern, so seine Aussage bei Prozessauf­takt. Hinweise auf Erinnerung­sstörungen, so formuliert­e es das Gericht, gebe es beim Angeklagte­n zwar nicht, wohl aber eine „alkohol- und drogenbedi­ngte Enthemmung“. Die Verstorben­e und ihr Verlobter hatten Schnaps, Bier und Cannabis konsumiert, bevor es zu den verhängnis­vollen Schlägen gekommen war. Am nächsten Morgen lag die Frau tot im Bett der Unterkunft.

Die Staatsanwa­ltschaft hatte wegen Totschlags auf zehn Jahre, die Verteidigu­ng auf sechs Jahre wegen Körperverl­etzung mit Todesfolge plädiert. Der Angeklagte, dem das Gericht seine Reue abnahm, hatte für sich selbst die Höchststra­fe verlangt.

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