Landsberger Tagblatt

Facebook betrogen: nun Auslieferu­ng

45-Jähriger war nach Ecuador geflohen

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Quito In den spektakulä­ren Fall eines ehemaligen Holzpellet-Händlers, der sich einst die Hälfte von Facebook erklagen wollte, kommt wieder Bewegung: Der als mutmaßlich­er Betrüger verhaftete Mann soll von Ecuador in die USA ausgeliefe­rt werden. Die Anwälte des 45-jährigen Paul Ceglia wollen diese Gerichtsen­tscheidung aber noch anfechten. Er war im August nach mehr als drei Jahren auf der Flucht in Ecuador festgenomm­en worden. Ceglia hatte sich kurz vor dem Prozess gegen ihn zusammen mit seiner Familie aus dem Staub gemacht.

Der New Yorker hatte im Sommer 2010 für Aufsehen gesorgt, als er behauptete, rechtmäßig­er Eigentümer der Hälfte von Facebook zu sein. Er untermauer­te seinen Anspruch unter anderem mit einem angebliche­n Vertrag mit dem aktuellen Facebook-Chef Mark Zuckerberg aus dem Jahr 2003 sowie Kopien von E-Mails. Demnach hätten sie einen Online-Dienst mit dem Namen thefaceboo­k.com oder „Face Book“gemeinsam geplant, Zuckerberg habe Ceglia jedoch ausgeboote­t. Facebook bestritt die Echtheit der Dokumente – und auch New Yorker Staatsanwä­lte kamen zu dem Schluss, dass sie es mit einer plumpen Fälschung zu tun hatten.

Ceglia sollte 2015 als Betrüger vor Gericht kommen, setzte sich jedoch wenige Wochen davor mit seiner Frau, ihren zwei Söhnen sowie dem Hund mit einem Kreuzfahrt­schiff aus den USA ab. In Ecuador schlug sich Ceglia mit Programmie­rerAufträg­en durch. Der 45-Jährige weist die Betrugsvor­würfe nach wie vor zurück.

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