Warum der Müll teurer werden könnte
Gebühren Ab 2022 müssen die Verbraucher wohl mehr zahlen. Die Rücklagen des Landkreises sind aufgebraucht
Landsberg Seit heuer bittet der Landkreis für den Biomüll zur Kasse. Wer viele Grünabfälle produziert, für den ist die Entsorgung deutlich teurer geworden.
Ab 2022 könnten auf alle Bürger deutlich höhere Kosten zukommen, auch für diejenigen, die keine Biotonne haben. Das geht aus dem Haushaltsentwurf des Landkreises hervor, der auch eine finanzielle Vorausschau auf die Jahre bis 2022 beinhaltet.
Die Abfallwirtschaft ist auf Kreisebene eine sogenannte kostendeckende Einrichtung ähnlich wie auf Gemeindeebene die Wasserversorgung oder die Friedhöfe. Das bedeutet, ihr finanzieller Aufwand muss durch Gebühren gedeckt werden. Nach der jüngsten Kalkulation, auf der die Müllgebühren beruhen, nimmt der Landkreis jährlich rund fünf Millionen Euro ein. Für 2022 sieht die Finanzplanung dagegen Einnahmen von mehr als 6,7 Millionen Euro vor, also rund ein Drittel mehr als bisher.
Grund für diese im Raum stehende Erhöhung der Gebühren ab 2022 ist, dass bis dahin die momentanen Rücklagen der Abfallwirtschaft aufgebraucht sein werden, hieß es dazu im Kreis- und im Finanzausschuss. Laut dem Sprecher des Landratsamts, Wolfgang Müller, hatten sich bis 2017 erhebliche Rücklagen angesammelt.
Die Gebühren waren höher kalkuliert worden als die tatsächlichen Ausgaben waren. Diese werden jetzt bis 2021 aufgezehrt. Wenn dann ab 2022 die Reserve aufgebraucht ist, könnten die Gebühren deutlich ansteigen. Wie sich die tatsächlichen Ausgaben für die Müllbeseitigung entwickeln, hängt für den Landkreis auch davon ab, welche Angebote die Ausschreibungen für die Entsorger liefern werden. Fallen diese in den nächsten Jahren günstiger aus, könnte es sein, dass mit den ab 2022 höheren Gebühren wieder neue Rücklagen angesammelt werden, die dann die Belastung für die Bürger in den Jahren ab 2026 wieder mindern. Ein Auf und Ab also.