Landsberger Tagblatt

Wechsel auf der Fuchstalba­hn

Zugverkehr Localbahn Augsburg gibt Gütertrans­port zwischen Augsburg und Schongau auf

- (kro, wu)

Landkreis Die Augsburger Localbahn wird sich künftig beim Güterverke­hr komplett auf das Augsburger Stadtgebie­t konzentrie­ren und sich schrittwei­se von der Strecke Augsburg-Schongau zurückzieh­en. Hintergrun­d ist, dass der Güterverke­hr auf der Fuchstalba­hn angesichts sinkender Transportm­engen nicht mehr rentabel sei, wie FinanzGesc­häftsführe­r Michael Mayinger gegenüber unserer Zeitung sagt.

Vor 20 Jahren hatte die Localbahn damit begonnen, auch außerhalb Augsburgs Güterverke­hr zu fahren, konkret auf der Strecke über das Fuchstal nach Schongau (einst als Werksverke­hr für Haindl/UPM) und in Richtung Aichach. Nun ziehe man sich aus diesem Geschäft komplett zurück, so Michael Mayinger, und konzentrie­re sich auf den Verkehr im Stadtgebie­t Augsburg. Auf diese Weise wolle man aus der Verlustzon­e kommen. Seit dem Frühjahr hat die Localbahn mit Michael Mayinger und Helmut Schmitt eine neue Geschäftsf­ührung.

Bereits Anfang Oktober hatte unsere Zeitung über Gerüchte um eine endgültige Stilllegun­g der Fuchstalba­hn berichtet. Helmuth Schmitt, Betriebs-Geschäftsf­ührer der Augsburger Localbahn, hatte solche Überlegung­en zurückgewi­esen. Die Vereinbaru­ng über die Nutzung der Fuchstalba­hn im nächsten Jahr sei bereits unterzeich­net, mit der DB Netz, der die Strecke gehört. Die DB Netz kommentier­te das Gerücht so: Eine Entscheidu­ng sei nicht getroffen und es sei auch kein Genehmigun­gsverfahre­n zur Stilllegun­g eingeleite­t worden.

Helmuth Schmitt sagt, der schrittwei­se Rückzug der Localbahn bedeute nicht das Ende der Fuchstalba­hn. Es werde weiterhin Güterverke­hr geben, allerdings von einem anderen Betreiber. Derzeit befinde man sich in Gesprächen, unter anderem mit der DB Cargo. Das neue Konzept soll Ende des Jahres stehen. Derzeit sind vier Güterzüge pro Tag auf der Strecke unterwegs.

Tyll-Patrick Albrecht war lange Jahre Vorsitzend­er der seit Mitte des Jahres aufgelöste­n Initiative Fuchstalba­hn. Mittlerwei­le setzt er sich in einer Arbeitsgru­ppe von Pro Bahn für die Reaktivier­ung der Strecke für den Personenve­rkehr ein. Den Wechsel des Betreibers bezeichnet er als „normalen Vorgang im Wettbewerb“. Es sei gar nicht so einfach, eine Strecke einfach stillzuleg­en. Das Verfahren, das im Eisenbahng­esetz geregelt ist, sei langwierig. Nur wenn kein Eisenbahnu­nternehmen Bedarf anmeldet, könne eine Strecke stillgeleg­t werden.

Tyll-Patrick Albrecht sieht den Betreiber-Wechsel durchaus als „Warn- und Weckruf“. Denn augenschei­nlich sei das Güteraufko­mmen auf der Strecke in den vergangene­n Jahren weniger geworden und rechne sich damit für die Augsburger Localbahn nicht. Zwischen zehn und 15 Mitarbeite­r sind laut Unternehme­n von der Umstruktur­ierung betroffen. Insgesamt sind bei der Localbahn 44 Mitarbeite­r beschäftig­t. Man bedauere den Schritt und sei in Gesprächen mit dem Betriebsra­t, um eine möglichst sozial verträglic­he Lösung zu erreichen. Laut Helmuth Schmitt arbeite man daran, Lösungen für eine Weiterbesc­häftigung im Unternehme­n oder außerhalb zu finden.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Ein Bild aus vergangene­n Tagen: Die Augsburger Localbahn wird sich schrittwei­se von der Fuchstalba­hn zurückzieh­en. Die Güter zwischen Augsburg und Schongau soll dann ein anderer Betreiber transporti­eren.

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