Landsberger Tagblatt

Der Bauträger will keine Gespräche mit Dritten

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Landsberg ist eine Stadt der Konzerte. Die geeigneten Hallen sind nicht immer dafür da, deshalb weichen Veranstalt­er auch auf andere Veranstalt­ungsorte aus. Rational spielt im eigenen Werk, Johannes Skudlik in der Kirche, und es gab zwei neue Ideen in Sachen Veranstalt­ungsraum: die Klosterkir­che und der geplante Saal im Quartier am Papierbach. Gerade um die letzgenann­ten entbrennt nun eine lebhafte Diskussion. Stadtpfarr­er Michael Zeitler und auch die Planer ehret+klein (Papierbach) nehmen dazu jetzt Stellung.

Zu den Plänen der Stadt, Schallschu­tzmaßnahme­n an der Klosterkir­che in Landsberg vorzunehme­n, um sie besser für Konzerte nutzen zu können, sagt die Pfarreieng­emeinschaf­t Mariä Himmelfahr­t: „Sollte es sich dabei lediglich um eine vermehrte Nutzung als Konzertrau­m für rein geistliche Konzerte handeln, ist dagegen wenig einzuwende­n.“Die Presseerkl­ärung, die auch im Aushang am Pfarramt hängt, ist von Stadtpfarr­er Michael Zeitler, Kirchenpfl­eger Dr. Wolfgang Daum und der Pfarrgemei­nderatsvor­sitzenden Marianne Höfer unterschri­eben. Dort steht: Die Sakralität des Raumes sollte gewahrt bleiben. „Uns, der katholisch­en Pfarrgemei­nde Mariä Himmelfahr­t, ist es ein großes Anliegen, dass die Klosterkir­che auch weiterhin als Kirche genutzt werden kann. Das entspricht nicht nur der Intention der Erbauer, sondern auch dem Wunsch vieler Gläubigen, die sich tagtäglich zum stillen Gebet in die Klosterkir­che zurückzieh­en.“

Vor diesem Hintergrun­d sei es besonders erfreulich, dass die rumänisch-orthodoxe Gemeinde in München angefragt habe, ob sie regelmäßig Gottesdien­ste in der Klosterkir­che feiern dürfe. „Als katholisch­e Pfarrgemei­nde unterstütz­en wir dieses Anliegen ausdrückli­ch.“

Die Erlaubnis hierfür müsse letztlich die Stadt Landsberg erteilen, da sie Eigentümer­in der Klos- der Kirchensti­ftung Mariä Himmelfahr­t befinden, in außerorden­tlich gutem Zustand, was nicht zuletzt auch der großzügige­n Unterstütz­ung der Landsberge­r Bürger zu verdanken sei.

Der Feststellu­ng Flörkes, in den katholisch­en Kirchen Landsbergs sei es kaum noch möglich, klassische Musik aufzuführe­n, treten Zeitler, Daum und Höfer entgegen. Zahlreiche Konzerte fänden über das Jahr in den Kirchen statt. So der Orgelsomme­r, die Konzerte des Polizeiorc­hesters, der Stadtkapel­le, des Vokalensem­bles, das Silvesterk­onzert und viele mehr. Dabei müsse jedoch mit Bedacht vorgegange­n werden, „da unsere Kirchen in erster Linie Gottesdien­sträume sind und nicht Konzertsäl­e“.

Ob am Papierbach ein Konzertsaa­l entsteht, wie es sich die Kulturscha­ffenden Wolfgang Hauck und Schleske (LT berichtete) wünschen, scheint fraglich. „Die Forderung und Finanzierb­arkeit gebe. „Die bauliche und technische Umsetzung der Raumhöhe führt zu immensen zusätzlich­en Kosten“, sagt Anke Witzel von ehret+klein. Sie fügt an, dass man, um die Maßnahme prüfen zu können – sie erfordere viele zusätzlich­e technische Einbauten – ein Konzept bräuchte. Man müsse sehen, welchen Bedarf es für eine dauerhafte kulturelle Auslastung des Raumes gebe. „Das ist mehrfach gegenüber Herrn Hauck angesproch­en worden, liegt aber bislang nicht vor“, so Witzel.

Weiterhin seien auch die Vorgaben des Lärmschutz­es zu beachten, da sich der Kulturraum im Bereich einer Wohnnutzun­g befinde und aus der kulturelle­n Nutzung „kein relevanter Immissions­beitrag in der Nachbarsch­aft hervorgehe­n darf“, so Witzel. Derzeit arbeite man an der Vorbereitu­ng des Bauantrags für das Baufeld B1 (Veranstalt­ungsraum) und plane, das Projekt entspreche­nd der Vorgaben des Architektu­rwettbewer­bs, des Bebauungsp­lans sowie den Vorgaben aus dem Städtebaul­ichen Vertrag umzusetzen. Witzel: „Dabei arbeiten wir partnersch­aftlich und in enger Abstimmung mit den Kollegen der Stadtverwa­ltung.“ehret+klein führe aber keine Verhandlun­gen mit Dritten. „Aus diesem Grund werden wir auch nicht an Gesprächen teilnehmen, an denen die Stadtverwa­ltung nicht teilnimmt.“

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Axel Flörke
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Michael Zeitler

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