Wie es besser funktioniert
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Ein Gutes hat das „Schummeln“beim Messen von anerkannt giftigen Abgasen aus Dieselmotoren ja gehabt, auch wenn sich diese Einsicht bei den Herstellern von Automobilen durchaus noch festigen darf, denn sicher ist: Wir verschmutzen unsere Umwelt immer mehr, wenn wir so weitermachen wie bisher. (...) Was hat das mit den jetzt heiß diskutierten Stellplätzen an Bahnhöfen zu tun? Grundsätzlich eine ganze Menge! Wer sein Auto am Bahnhof Kaufering auf einem P&R-Stellplatz abstellt, um dann mit dem Zug nach München in die Arbeit zu fahren, der hat verstanden, wie Umweltschutz am effektivsten funktioniert, nämlich durch Vermeiden.
Und wenn dann die Stellplätze am Bahnhof auch noch kostenfrei angeboten sind, dann wird der Benutzer sogar noch belobigt. Obendrauf könnten die Zubringerbusse zum Bahnhof kostenfrei fahren, denn die Fahrpreise dürften durch das Geldeinsammeln und den Verwaltungsaufwand dafür in etwa wieder aufgebraucht werden.
Dass dies funktioniert, zeigt sich am Beispiel Kaufering: Die rund 750 von der Gemeinde gebauten Stellplätze dürfen allesamt gebührenfrei benutzt werden; dies gilt nicht nur für Pendler aus Kaufering, sondern für alle Pendler, weil auch deren Autos giftige Abgase auspusten, und genau das soll ja minimiert werden. Jahrelang wurde auch auf das Festsetzen und das Einsammeln von Fahrpreisen verzichtet; diese Fahrpreise mussten erst auf Druck der Aufsichtsbehörden wieder eingeführt werden.
Die Maßnahmen werden das Umweltproblem mit den giftigen Abgasen von Dieselmotoren alleine nicht lösen können, aber sie sind ein Schritt in die richtige Richtung und sie beziehen dabei die Pendler als Partner verständlich und nachhaltig mit ein – was von den Aktivitäten der Automobilbosse nicht behauptet werden kann.
Klaus Bühler, Landsberg