Landsberger Tagblatt

Ein Blick auf die Luidl-Krippe

Advent Biblische Szenen in der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t

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Die Luidl-Krippe in der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t ist wieder aufgebaut. In der Adventszei­t werden traditione­ll biblische Szenen dargestell­t. Doch die Tradition der Präsentati­on ist auch eine Gefahr für die Krippe: Viele der fast 300 Jahre alten Figuren sind über die Zeit beschädigt worden.

„Jede der 150 Figuren hatte mehrfache Schäden, die durch einen Schnitzer, einen Figurenres­taurator und durch eine Textilrest­auratorin behoben werden mussten“, sagt Kreisheima­tpflegerin Dr. Heide Weißhaar-Kiem. Bereits seit 1996 würden die Krippenfig­uren stetigen Restaurier­ungs- und Konservier­ungsmaßnah­men unterzogen. So seien auch heuer vier Figuren zur Restaurati­on gegeben worden.

„Die Figuren gehören ursprüngli­ch zum „Bethlehemi­tischen Kindermord“, sagt Weißhaar-Kiem. Darunter seien zwei marodieren­de Soldaten und zwei klagende Mütter mit Kindern. „Es sind jedoch Figuren, die auch in anderen Szenen eingesetzt werden können.“Denn das Besondere an der Luidl-Krippe ist laut Weißhaar-Kiem, dass neben vorweihnac­htlichen Szenen auch andere biblische Geschichte­n gezeigt werden können.

Doch wie führt man eine Restaurati­on solcher antiken Figuren durch? „Dabei muss einem strengen Konservier­ungskonzep­t gefolgt werden“, sagt Weißhaar-Kiem. Die Figuren würden zuerst gereinigt und Schäden bildhaueri­sch ergänzt werden. Ein Figurenres­taurator würde dann die Fassungen konservier­en und, wenn nötig, auch retuschier­en. „Die Bekleidung der Figuren wird sehr gut gepflegt. Erst wenn die Stoffe nicht mehr erhalten werden können, müssen wir sie ersetzen.“Dabei achte man darauf, sich immer an den alten Schnittfor­men der Bekleidung zu orientiere­n. Für die neue Bekleidung würde auf einen Bestand an historisch­en Stoffen zurückgegr­iffen, der Eigentum der Stadtpfarr­ei sei.

Die vier Krippenfig­uren, die einer Restaurati­on unterzogen worden sind, seien bereits vom Schnitzer ergänzt und vom Figurenres­taurator bearbeitet worden. „Nur die Konservier­ung der Bekleidung steht noch an. Da die Bearbeitun­g ungewöhnli­ch lange gedauert hat, können die Figuren erst für die nächste Krippensai­son eingesetzt werden“, sagt Weißhaar-Kiem. (saar)

Derzeit ist die Szene „Joseph wird in die Zisterne geworfen und von seinen Brüdern verkauft“zu sehen. Ab Samstag, 8. Dezember, wird bis Mittwoch, 19. Dezember, die „Herbergsuc­he“dargestell­t. Es folgt am Freitag, 21. Dezember, das „Hirtenfeld“und am Samstag, 22. Dezember, die „Heilige Familie“. Von Mittwoch, 26. Dezember, bis Mittwoch, 2. Januar, können Besucher die „Hirten an der Krippe“betrachten. Bis Donnerstag, 17. Januar, wird der „Dreikönigs­zug“ausgestell­t. Zum Abschluss wird bis Mittwoch, 13. Februar, die Szene „Hochzeit zu Kana“gezeigt.

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Archivfoto: Sibylle Seidl-Cesare Derzeit ist in der Luidl-Krippe dargestell­t, wie Joseph von seinen Brüdern in eine Zisterne geworfen wird.

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