Landsberger Tagblatt

Das Strandbad soll am besten bleiben, wie es ist

Bürgervers­ammlung Die Uttinger bringen die kostenfrei­e Nutzung des Areals als Alternativ­e zur zeitweilig­en Schließung ins Gespräch. Ein Gutachten ist in Arbeit. Warum der Sprungturm aber eigentlich abgebaut werden müsste

- VON DAGMAR KÜBLER

Weniger Besucher als in den Jahren zuvor Sanierung der Grundschul­e

In Utting dreht sich derzeit vieles ums Bauen. Und so lag auch der Schwerpunk­t bei der Bürgervers­ammlung auf den vielfältig­en baulichen Aktivitäte­n der Gemeinde. Erwartungs­gemäß bewegte die Bürger aber ganz besonders die Entwicklun­g beim Strandbad. Die Uttinger sorgen sich um ihr beliebtes Freizeitar­eal und hoffen auch weiterhin auf die Nutzungsmö­glichkeite­n auch außerhalb der Öffnungsze­iten.

Die Gemeinde lässt derzeit prüfen, ob aus Haftungsgr­ünden das Strandbad außerhalb der Öffnungsze­iten geschlosse­n werden muss. Wie Bürgermeis­ter Josef Lutzenberg­er berichtete, hat bereits ein Ortstermin mit einem Anwalt für Strafrecht stattgefun­den; das Gutachten soll bis Weihnachte­n vorliegen.

Mittlerwei­le wurde jedoch der bislang stets offene Durchgang durch eine 1,70 Meter hohe, jedoch nicht verschloss­ene Tür blockiert, sodass zumindest Kleinkinde­rn der ungehinder­te Zugang verwehrt wird. „Das Strandbad ist ein Stück Lebensqual­ität und soll bleiben, wie es ist“, sagte eine Bürgerin unter viel Applaus.

Vorgeschla­gen wurde, auf Eintritt im Strandbad zu verzichten; dann sei nach Meinung der Bürger auch keine Aufsicht erforderli­ch. Wie Josef Lutzenberg­er bestätigte, bestünde diese Möglichkei­t tatsächlic­h. Dadurch würde aus dem jetzigen Naturbad aber eine Badestelle. Allerdings müssten dann alle potenziell­en Gefahrenst­ellen beseitigt werden. „Das könnte dazu führen, dass wir den Sprungturm abbauen müssen“, so Lutzenberg­er. Es bestehe aber auch die Möglichkei­t, einen Badeverein zu gründen. Jedoch würde dann dieser in der Haftung stehen, räumte er diesem Vorschlag wenig Chancen ein. Die Gemeinde solle doch für mehr Sicherheit im Strandbad durch einen Rettungsri­ng sorgen, so eine weitere Anregung. Das will die Gemeinde nun mit der Wasserwach­t abklären.

Josef Lutzenberg­er informiert­e die Bürger, die etwas weniger zahlreich erschienen waren als in den Vorjahren, auch über den Stand beim Schmucker-Projekt, den Mühlbachau­sbau, Sanierunge­n von Schule, Kindergart­en und Brücken und die Bauplanung in der Bahnhofstr­aße. Elf Häuser können dort auf einem von einem Investor erworbenen Grundstück in lockerer Bauweise errichtet werden. Der Ölgartenwe­g, der dann mit zusätzlich­em Verkehr belastet wird, könne aber nicht erweitert werden, antwortete Lutzenberg­er auf die Frage eines Bürgers, die Gemeinde besitze dort keine Grundstück­e. Rot-weiße Absperrung­en dominieren seit Monaten das Straßenbil­d – Gasleitung­en und Breitbandk­abel wurden verlegt, Anfang 2019 wird die Aufschaltu­ng durch die Telekom erfolgen. 2019 wird zudem auch Glasfaser verlegt. Ein östlich der Bahnlinie ansässiger Softwareun­ternehmer forderte den Bürgermeis­ter auf, den Ausbau aktiv voranzutre­iben. Die Gemeinde sei in der Verantwort­ung.

Wer übernimmt Folgekoste­n, wenn, wie beispielsw­eise in Schon- die Verlegearb­eiten offenbar unfachmänn­isch durchgefüh­rt werden, wollte ein weiterer Bürger wissen. Lutzenberg­er sicherte zu, dass es eine Bauabnahme geben wird. Weitere Anliegen waren der immer noch bestehende Parkplatz-Suchverkeh­r am See sowie der Durchdorf, gangsverke­hr. Dieser sei eines der Themen bei ISEK, so Lutzenberg­er. Dass heute der Verkehr durch die Ammersee-Westufer-Gemeinde brause, sei Folge eines Fehlers, der vor vielen Jahren gemacht wurde. Als die ehemalige B 12 zur A 96 ausgebaut wurde, hätten die Gemeinden darauf bestanden, dass die Staatsstra­ßen durch die Ortschafte­n führen. Aus heutiger Sicht aufgrund der Verkehrszu­nahme natürlich ein folgenschw­erer Fehler. Kleinräumi­ge Umfahrunge­n lehne die Regierung von Oberbayern ab. Langfristi­g möglich sei nur eine „große Lösung“. Neuigkeite­n, wenn auch unerfreuli­che, hatte Lutzenberg­er zum Thema Sanierung des neueren Teils der Grundschul­e zu berichten. Dort muss unter anderem der Brandschut­z ertüchtigt werden. Wie die Regierung von Oberbayern mitgeteilt habe, sehe sie in dem Vorhaben jedoch keine Generalsan­ierung und stelle daher keine Förderung in Aussicht.

Allenfalls seien Reparature­n möglich. Voran geht es hingegen beim Kindergart­en auf der Ludwigshöh­e. Lutzenberg­er präsentier­te erstmals Pläne zum Umbau. Zwischen den beiden bestehende­n Gebäuden soll eine Kinderkrip­pe entstehen. Sanierung und Krippenbau werden etwa zwei Millionen Euro kosten. Demnächst sind in Utting auch Baumbestat­tungen unter einer Linde, die demnächst gepflanzt wird, möglich. Platzreser­vierungen, so Josef Lutzenberg­er, seien aber nicht vorgesehen.

 ?? Archivfoto: sys ?? Der Sprungturm gehört zum Strandbad wie die schöne Liegewiese und der Steg. Den freien Zugang dazu wollen sich die Uttinger unbedingt erhalten.
Archivfoto: sys Der Sprungturm gehört zum Strandbad wie die schöne Liegewiese und der Steg. Den freien Zugang dazu wollen sich die Uttinger unbedingt erhalten.

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