Das Strandbad soll am besten bleiben, wie es ist
Bürgerversammlung Die Uttinger bringen die kostenfreie Nutzung des Areals als Alternative zur zeitweiligen Schließung ins Gespräch. Ein Gutachten ist in Arbeit. Warum der Sprungturm aber eigentlich abgebaut werden müsste
Weniger Besucher als in den Jahren zuvor Sanierung der Grundschule
In Utting dreht sich derzeit vieles ums Bauen. Und so lag auch der Schwerpunkt bei der Bürgerversammlung auf den vielfältigen baulichen Aktivitäten der Gemeinde. Erwartungsgemäß bewegte die Bürger aber ganz besonders die Entwicklung beim Strandbad. Die Uttinger sorgen sich um ihr beliebtes Freizeitareal und hoffen auch weiterhin auf die Nutzungsmöglichkeiten auch außerhalb der Öffnungszeiten.
Die Gemeinde lässt derzeit prüfen, ob aus Haftungsgründen das Strandbad außerhalb der Öffnungszeiten geschlossen werden muss. Wie Bürgermeister Josef Lutzenberger berichtete, hat bereits ein Ortstermin mit einem Anwalt für Strafrecht stattgefunden; das Gutachten soll bis Weihnachten vorliegen.
Mittlerweile wurde jedoch der bislang stets offene Durchgang durch eine 1,70 Meter hohe, jedoch nicht verschlossene Tür blockiert, sodass zumindest Kleinkindern der ungehinderte Zugang verwehrt wird. „Das Strandbad ist ein Stück Lebensqualität und soll bleiben, wie es ist“, sagte eine Bürgerin unter viel Applaus.
Vorgeschlagen wurde, auf Eintritt im Strandbad zu verzichten; dann sei nach Meinung der Bürger auch keine Aufsicht erforderlich. Wie Josef Lutzenberger bestätigte, bestünde diese Möglichkeit tatsächlich. Dadurch würde aus dem jetzigen Naturbad aber eine Badestelle. Allerdings müssten dann alle potenziellen Gefahrenstellen beseitigt werden. „Das könnte dazu führen, dass wir den Sprungturm abbauen müssen“, so Lutzenberger. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, einen Badeverein zu gründen. Jedoch würde dann dieser in der Haftung stehen, räumte er diesem Vorschlag wenig Chancen ein. Die Gemeinde solle doch für mehr Sicherheit im Strandbad durch einen Rettungsring sorgen, so eine weitere Anregung. Das will die Gemeinde nun mit der Wasserwacht abklären.
Josef Lutzenberger informierte die Bürger, die etwas weniger zahlreich erschienen waren als in den Vorjahren, auch über den Stand beim Schmucker-Projekt, den Mühlbachausbau, Sanierungen von Schule, Kindergarten und Brücken und die Bauplanung in der Bahnhofstraße. Elf Häuser können dort auf einem von einem Investor erworbenen Grundstück in lockerer Bauweise errichtet werden. Der Ölgartenweg, der dann mit zusätzlichem Verkehr belastet wird, könne aber nicht erweitert werden, antwortete Lutzenberger auf die Frage eines Bürgers, die Gemeinde besitze dort keine Grundstücke. Rot-weiße Absperrungen dominieren seit Monaten das Straßenbild – Gasleitungen und Breitbandkabel wurden verlegt, Anfang 2019 wird die Aufschaltung durch die Telekom erfolgen. 2019 wird zudem auch Glasfaser verlegt. Ein östlich der Bahnlinie ansässiger Softwareunternehmer forderte den Bürgermeister auf, den Ausbau aktiv voranzutreiben. Die Gemeinde sei in der Verantwortung.
Wer übernimmt Folgekosten, wenn, wie beispielsweise in Schon- die Verlegearbeiten offenbar unfachmännisch durchgeführt werden, wollte ein weiterer Bürger wissen. Lutzenberger sicherte zu, dass es eine Bauabnahme geben wird. Weitere Anliegen waren der immer noch bestehende Parkplatz-Suchverkehr am See sowie der Durchdorf, gangsverkehr. Dieser sei eines der Themen bei ISEK, so Lutzenberger. Dass heute der Verkehr durch die Ammersee-Westufer-Gemeinde brause, sei Folge eines Fehlers, der vor vielen Jahren gemacht wurde. Als die ehemalige B 12 zur A 96 ausgebaut wurde, hätten die Gemeinden darauf bestanden, dass die Staatsstraßen durch die Ortschaften führen. Aus heutiger Sicht aufgrund der Verkehrszunahme natürlich ein folgenschwerer Fehler. Kleinräumige Umfahrungen lehne die Regierung von Oberbayern ab. Langfristig möglich sei nur eine „große Lösung“. Neuigkeiten, wenn auch unerfreuliche, hatte Lutzenberger zum Thema Sanierung des neueren Teils der Grundschule zu berichten. Dort muss unter anderem der Brandschutz ertüchtigt werden. Wie die Regierung von Oberbayern mitgeteilt habe, sehe sie in dem Vorhaben jedoch keine Generalsanierung und stelle daher keine Förderung in Aussicht.
Allenfalls seien Reparaturen möglich. Voran geht es hingegen beim Kindergarten auf der Ludwigshöhe. Lutzenberger präsentierte erstmals Pläne zum Umbau. Zwischen den beiden bestehenden Gebäuden soll eine Kinderkrippe entstehen. Sanierung und Krippenbau werden etwa zwei Millionen Euro kosten. Demnächst sind in Utting auch Baumbestattungen unter einer Linde, die demnächst gepflanzt wird, möglich. Platzreservierungen, so Josef Lutzenberger, seien aber nicht vorgesehen.