Wärmetopf geht 2021 in Betrieb
Der Planer des Fünf-Millionen-Projekts ist kein Unbekannter
Fuchstal Mitte September hatte Florian Pronold, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, der Gemeinde Fuchstal einen Förderbescheid über 3,85 Millionen Euro im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative überreicht. Nun wurden die Planungsaufträge für das Fünf-Millionen-Projekt, den Bau eines Fernwärmespeichers und einer Batterie, vergeben. Zum Zug kam bei allen fünf Einzelmaßnahmen das Büro Robert Sing aus Landsberg. Dies gab Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg als einen in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss bekannt.
Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte Karg mit, man hätte fünf Ingenieurbüros angeschrieben und vier hätten ein Angebot abgegeben. Dass nun Robert Sing zum Zuge kam, sei natürlich vorteilhaft, da dieser nach der Planung der Windkraftanlagen und der zweiten Freiflächenfotovoltaikanlage mit den Fuchstaler Gegebenheiten vertraut sei. Die Planungsaufträge umfassen den Wärmespeicher selbst, dessen technische Ausrüstung, die Power-to-Heat-Anlage, das Betriebsgebäude und den Batteriespeicher. Dies geschehe in Zusammenarbeit mit dem Umweltinstitut „bifa“aus Augsburg.
Der Zeitplan sieht den Abschluss der Planung und eine Vergabe der Aufträge bis etwa Juni 2019 vor. Baubeginn für den Wärmespeicher sei dann im dritten Quartal des kommenden Jahres. Die Inbetriebnahme bis 2021 sei auch in den Zuschussbedingungen vorgegeben. Da das Projekt der Versorgung mit Wärme diene, benötige man auch im Außenbereich weder eine Änderung des Flächennutzungsplans noch einen Bebauungsplan, sagte Karg.
Die etwa 10 000 Kubikmeter Wasser im Speicher werden über einen getrennten Kreislauf erwärmt, dazu dient das Power-to-Heat-System, das die während der Zeiten, in denen Strom wegen des Überangebots nicht vergütet wird, erzeugte elektrische Energie aus den Windkraftanlagen in Wärme umwandelt. Offen ist noch, ob der zylinderförmige Speicher aus Stahlbeton oder Metall gebaut wird. Während der Betontopf weitgehend in der Erde versenkt wird, ist der Metallbehälter zu 80 Prozent sichtbar.
Es gebe mehrere Standortalternativen entlang der Fernwärmetrasse, sagte Erwin Karg. Man favorisiere ein Gemeindegrundstück östlich des Weichenhäuschens. So rücke der Wärmetopf möglichst nah an das Gewerbegebiet „Holzwerk am Bahnhof“und man verbaue sich für später nicht Baulandausweisungen östlich der Josef-Schöner-Straße. Ebenfalls bereits ab Mitte kommenden Jahres könnte mit dem Bau des Batteriespeichers begonnen werden, der unmittelbar in der Nähe der Windkraftanlagen stehen wird. Die Batterie wird eine Leistung von drei Megawatt haben.