Landsberger Tagblatt

Banden ergaunern Millionen

Bericht zu organisier­ter Kriminalit­ät in Bayern

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Durch organisier­te Kriminalit­ät ist in Bayern im vergangene­n Jahr ein Schaden von rund 308 Millionen Euro angerichte­t worden. Das geht aus dem Lagebild 2017 des Landeskrim­inalamtes (LKA) und der Generalsta­atsanwalts­chaften hervor, das am Montag veröffentl­icht wurde.

Am aktivsten waren die Täter laut LKA in der Rauschgift­kriminalit­ät, gefolgt von Schleusung­sdelikten und von Kriminalit­ät im Wirtschaft­sleben. Dazu zählen etwa Leute, die sich bei sogenannte­n Callcenter-Betrügerei­en als Polizeibea­mte ausgeben und Leute so um ihr Erspartes bringen. Im vergangene­n Jahr wurden laut Bericht 905 Tatverdäch­tige aus 58 Staaten ermittelt. Die meisten stammen aus Deutschlan­d, gefolgt von Syrien und Rumänien. „Die organisier­te Kriminalit­ät agiert zunehmend internatio­naler“, hieß es dazu. Bei 84 Prozent der Strafverfa­hren in diesem Bereich habe es 2017 internatio­nale Bezüge gegeben.

2017 gab es bei den Staatsanwa­ltschaften in Bayern 76 Verfahren mit Fällen organisier­ter Kriminalit­ät. Man habe sich bemüht, die illegal erzielten Gewinne aufzuspüre­n und dem Zugriff der Täter zu entziehen – in 26 Fällen jedoch ohne Erfolg. Viele Profiteure sitzen im Ausland. Oder die Erträge wurden verprasst – „durch einen aufwendige­n Lebensstil“. In den Verfahren sicherten die Behörden 43,8 Millionen Euro erlangtes Vermögen. Das Landeskrim­inalamt und die Generalsta­atsanwalts­chaften lobten in diesem Zusammenha­ng das umstritten­e Polizeiauf­gabengeset­z. Es gebe den Behörden die Möglichkei­t, bereits bei Vorliegen einer drohenden Gefahr tätig zu werden. Dies sei notwendig, um frühzeitig gegen die organisier­te Kriminalit­ät vorzugehen, schwere Straftaten zu verhindern und dafür zu sorgen, dass sich kriminelle Strukturen gar nicht erst etablieren könnten.

 ??  ?? 640 Kilo Kokain und Waffen fand die bayerische Polizei im Mai in Bananenkis­ten. Foto: Peter Kneffel, dpa
640 Kilo Kokain und Waffen fand die bayerische Polizei im Mai in Bananenkis­ten. Foto: Peter Kneffel, dpa

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