Ein singender Esel fährt Rad
Kindertheater Die Bremer Stadtmusikanten im Stadttheater
Landsberg Ein schlagzeugender Esel, der Hund am Bass, die Katze am Keyboard und ein singender Hahn: Kein Zweifel, „Die Bremer Stadtmusikanten“nach dem Märchen der Gebrüder Grimm tummelten sich stark modernisiert auf der Bühne des Landsberger Stadttheaters. Und sie stammten, höchst aktuell angesichts der derzeitigen Völkerwanderungen von Ost nach West, von Süd nach Nord, aus verschiedenen Ländern mit entsprechend völlig anderer Sprache.
Kein Zweifel – was Rike Schuberty da allein, nur mit ein paar Requisiten und ihrer extrem wandelbaren Stimme auf die Bühne zauberte, hatte Stil und taugte zum kommenden Kult. Da ist der Esel, übrigens das einzige deutsche Tier, mit dem Fahrrad unterwegs. Das hat er beim Müller nach seinem Rauswurf noch mitgehen lassen.
Jetzt fährt er singend – er ist ja schließlich Musiker - und frohgemut übers Land, träumt von einer Karriere und Werder Bremen. Nach einer Rast trifft er Hund Bob auf seinem Fahrrad an. Der ist – die Burlingtons an seinen Füßen weisen schon darauf hin – Engländer und begeistert sich an dem herrlichen Mintgrün des Rads. Und schon wird die Musik mehr. Die beiden treffen eine gar schrecklich katerlich jammernde russische Katze – die darf natürlich auch mit. Ja, und wie kriegt Rike Schuberty jetzt den für die Musikanten notwendigen Hahn her?
Schnell der Marienkäferfahrradklingel einen knallroten Gummihandschuh
Mit Freunden schafft man alles
übergestülpt, schon kräht ein stolzer türkischer Gockel. Und die Räuber? Die glotzen von Rikes T-Shirt und bekommen von der Spielerin ebenfalls passende Stimmen geliehen. Einfach nur genial das alles, so manches Theaterensemble für „Große“könnte sich da einiges abschauen.
Eine Lehre fürs Leben bekommen die kleinen Theaterbesucher zusätzlich mit auf den Heimweg: „Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft.“