Duschverbot in der Sporthalle
Gesundheit Der Legionellen-Grenzwert im Sportzentrum in Kaufering ist überschritten. Eine Spezialfirma sucht nach der Ursache. Wie die Sportvereine mit der Situation umgehen
Kaufering In der Dreifachturnhalle im Kauferinger Sportzentrum darf vorerst nicht mehr geduscht werden. Bei einer Routineuntersuchung wurde eine Legionellenkonzentration im Duschwasser festgestellt, sagt der gemeindliche Bauamtsleiter Andreas Giampà. Davon nicht betroffen seien Waschbecken und Toiletten. Eine Spezialfirma sei derzeit auf der Suche nach Ursache. Wer nach dem Sport in der Halle duschen möchte, muss in die benachbarte Lechauhalle ausweichen.
Seit Mitte September 2016 kann die Sporthalle wieder genutzt werden. Zuvor war sie rund zwei Jahre aufwendig saniert worden. Seit der Wiedereröffnung wird das Wasser ein Mal im Jahr routinemäßig kontrolliert. „Das ist gesetzlich so vorgeschrieben“, sagt Andreas Giampà auf Nachfrage unserer Zeitung. Zuletzt Anfang Dezember. Die Proben wurden an ein Labor geschickt, das wenige Tage später ein Duschver- anordnete, weil der Grenzwert für Legionellen überschritten war.
Wie Andreas Giampà sagt, veränderte die von der Gemeinde beauftragte Spezialfirma in einem ersten Schritt die Spülintervalle. So werde die Anlage jetzt unter anderem in der Früh vor Betriebsbeginn gespült. Vorrangiges Ziel sei es aber, die Ursache des Problems zu finden. Das könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen, teilt die Marktgemeinde auf ihrer Internetseite mit. Parallel dazu werden laut Giampà immer wieder Proben entnommen.
Sollte der Grenzwert wieder eingehalten werden können, entscheidet das im Landratsamt angesiedelte Gesundheitsamt, ob wieder in der Dreifachturnhalle geduscht werden darf oder nicht. „Das muss hundertprozentig sein“, sagt Bauamtschef Giampà. Mit einer Prognose, wann die Freigabe erteilt wird, ist er vorsichtig. Es könne durchaus bis Anfang Februar dauern.
Für die Sportler, die die Halle nutzen, hat das Duschverbot natür- lich Beeinträchtigungen zur Folge. Sie können allerdings zum Duschen in die wenige Hundert Meter entfernte Lechauhalle ausweichen. Für Tobias Hutter, den Spielertrainer der Ersten Mannschaft der Kauferinger Floorballer, stellt das kein großes Problem dar. Man könne sich normal umziehen und nach Spiel oder Training zu Hause duschen. „Unsere Spieler haben ja keine weite Anfahrt“, sagt er. Auch für das anstehende Heimspiel gegen Wernigerode ist er guter Dinge. Die gegnerische Mannschaft könne ja gleich nebenan duschen. Die nächsten Heimspiele stünden dann erst im Februar an, im Januar müssten die Red Hocks auswärts antreten.
Auch die Nachwuchsfußballer des VfL Kaufering nutzen die Halle im Winter. Allerdings dusche die Mehrzahl der Kinder und Jugendlibot chen zu Hause, sagt Jugendleiter Sven Krauter. Er hofft allerdings, dass das Duschverbot Anfang Januar aufgehoben wird. Denn dann richtet die Jugendabteilung an drei Tagen ein mehrtägiges Turnier mit rund 50 Mannschaften von der Gbis zur B-Jugend aus. „Das Turnier findet auf alle Fälle statt“, sagt Sven Krauter. Sollte das Duschverbot dann noch bestehen, werde es eine organisatorische Herausforderung.
Durch den im September 2016 fertiggestellten Umbau kann die Sporthalle mit bis zu 2100 Personen belegt werden. Im Juni 2014 hatten die Sanierungsarbeiten begonnen. Es wurde der Hallenbereich mit einer neuen Decke, Prallwand sowie hochwärmedämmenden Fenstern versehen. Zudem wurden umfangreiche Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Der Ostflügel mit den Sanitäranlagen, Tribünenbereichen und Technikräumen wurde saniert. Die Haustechnik inklusive Lüftungsanlage wurde erneuert und auf den neuesten Stand gebracht.
„Unsere Spieler haben ja keine weite Anfahrt.“