Landsberger Tagblatt

Niemand will den neuen Lechsteg bauen

Stadt erhält kein einziges Angebot. 2019 wird ein neuer Versuch unternomme­n

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Der Bau einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den Lech verzögert sich. Darüber informiert­e Oberbürger­meister Mathias Neuner kurz in der jüngsten Sitzung des Stadtrats: „Wir haben keine Firma gefunden, die bauen möchte“, sagte er zur Begründung. Der Brückenbau werde nun neu ausgeschri­eben, der Baubeginn werde sich etwa um ein halbes Jahr verschiebe­n. Gebaut werden soll dann in der „wasserarme­n“Zeit im Herbst/Winter 2019/20.

Wie von der Pressestel­le der Stadt ergänzend zu erfahren war, war das Projekt öffentlich ausgeschri­eben worden. Dies sei auf dem Onlineport­al der „Deutschen e-Vergabe“geschehen, das auch die staatliche­n Behörden verwenden. Wer sich für einen Auftrag interessie­rt, kann über dieses Portal die Angebotsun­terlagen herunterla­den, ausfüllen und ein Angebot einreichen. Die Stadt selbst fordere bei einer öffentlich­en Ausschreib­ung keine Firmen konkret zur Teilnahme auf.

Im Fall des Lechstegs luden immerhin elf Firmen die Angebotsun­terlagen herunter, so die Auskunft der Stadt. Keines der Unternehme­n gab jedoch ein Angebot ab. Warum das niemand tat, weiß man bei der Stadt nicht. „Es wird aber im Nachgang eine Befragung bei den Firmen stattfinde­n, die die Angebotsun­terlagen angeforder­t haben“, teilte die Stadt mit. Ein Einzelfall ist die Radlerund Fußgängerb­rücke jedoch nicht, so die Einschätzu­ng der Stadt: „Auch bei Submission­en von Bahn, Land, Bund und Kommunen werden derzeit oft keine Angebote abgegeben.“ Vermutet wird, dass die Auftragsla­ge bei den Firmen momentan sehr gut sei. Und durch Brückensan­ierungen bei Bund, Land und Bahn im gesamten Bundesgebi­et scheinen speziell Brückenbau­firmen gut mit Aufträgen ausgestatt­et zu sein.

Bisher war geplant gewesen, den Brückenauf­trag Ende Januar im Stadtrat zu vergeben, im März oder April sollten die Bauarbeite­n beginnen und ein Jahr später abgeschlos­sen sein. Nunmehr ist vorgesehen, das Projekt im zweiten Quartal 2019 erneut auszuschre­iben und im Sommer zu vergeben, damit die Arbeiten im August/September aufgenomme­n und dann im zweiten Quartal 2020 fertiggest­ellt werden. Die Brücke soll auf Höhe der ehemaligen Pflugfabri­k den Landsberge­r Westen und das Urbane Leben am Papierbach mit der Altstadt verbinden. Die Kosten sind mit 4,7 Millionen Euro veranschla­gt. (ger)

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Foto: Mayr/Ludescher München/DKFS Der Bau der Radfahrer- und Fußgängerb­rücke über den Lech wird sich verzögern, weil die Firmen offenbar alle ausgelaste­t sind.

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