Landsberger Tagblatt

Ein renovierte­r Kindergart­en, aber kaum noch Geburten

Warum die Sanierung 260000 Euro mehr kostet

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Noch mal 260000 Euro mehr als im Mai angenommen kostet die Generalsan­ierung der Fuchstaler Kindertage­sstätte. Wie Geschäftss­tellenleit­er und Kämmerer Gerhard Schmid in der jüngsten Gemeindera­tssitzung sagte, belaufen sich die Gesamtkost­en für die Sanierunge­n seit dem Jahr 2017 somit auf 1,15 Millionen Euro. Im Gegenzug stehe aber eine staatliche Förderung ins Haus, sodass der Gemeinde ein Eigenantei­l von etwa 200000 Euro verbleibe. Doch um die Besucher der Tagesstätt­e ist es eher schlecht bestellt, wie Bürgermeis­ter Erwin Karg in der Sitzung sagte.

Heuer habe es nämlich bis zum 1. Dezember in der Gemeinde mit ihren knapp 4000 Einwohnern erst 16 Geburten gegeben. Im Jahr zuvor hatten noch 32 kleine Fuchstaler das Licht der Welt erblickt. Ganz anders hingegen die Situation im Nachbarort Unterdieße­n, in dem 1400 Menschen leben. Dort freute man sich schon über 20 Säuglinge. Er habe dazu schon unter der Überschrif­t „Was ist los, Fuchstal?“einen Beitrag für das Gemeindebl­att verfasst, sagte Erwin Karg.

Die Kostenstei­gerung bei der Kindergart­ensanierun­g ist laut Schmid der schlechten Bausubstan­z zu zuschreibe­n. Angesichts dieser Ausgabenen­twicklung fragte Ratsmitgli­ed Heinz Nehrenheim, wer denn dieses Wunschkonz­ert kontrollie­re, es müsse doch einmal damit Schluss sein. Schmid trat dem entgegen und erklärte, man habe Elemente wie etwa die Türblätter, Garderoben und die Beleuchtun­g aufgegriff­en, die seit über 40 Jahren unveränder­t geblieben waren. Alleine die neuen Spielgerät­e im Freigeländ­e kosteten einen sechsstell­igen Betrag. Auch Erwin Karg meinte, man baue keine Schlösser und man bekomme schließlic­h eine sehr gute Förderung. Mit einer Ausnahme stimmten die Räte der Kostenstei­gerung zu. Die noch fälligen Arbeiten sollen durch das Architektu­rbüro Holzapfel ausgeschri­eben und möglichst in den Sommerferi­en nächsten Jahres erledigt werden.

Der unter kirchliche­r Trägerscha­ft stehende Kindergart­en war 1975 mit vier Ganztagsgr­uppen eröffnet worden. Die Kinder aus Unterdieße­n verließen 1993 die Einrichtun­g,

Im Januar 2014 wurde ein Anbau eingeweiht

da an ihrem Wohnort ein eigener Kindergart­en gebaut worden war. Da es fortgesetz­t Probleme mit dem Flachdach gab, wurden zum 20-jährigen Bestehen für umgerechne­t 500000 Euro ein erster Stock und ein Satteldach aufgesetzt. Im Januar 2014 wurde ein Anbau für zwei Krippengru­ppen eingeweiht.

In dem ersten Sanierungs­abschnitt wurden im vergangene­n Jahr über 300000 Euro für den Austausch von Fenstern und die Neugestalt­ung des Eingangsbe­reichs ausgegeben, der Eigenantei­l der Gemeinde betrug zehn Prozent. Im Mai wurden im zweiten Abschnitt sieben Aufträge für Heizung und Lüftung, Zimmerer- und Spenglerar­beiten mit einem Gesamtvolu­men von 450000 Euro vergeben, diese wurde größtentei­ls im Sommer ausgeführt. Derzeit besuchen etwa 140 Kinder die Tagesstätt­e. (hoe)

 ?? Archivfoto: Andreas Hoehne ?? Im Juli dieses Jahres war das Dach der Fuchstaler Kindertage­sstätte komplett erneuert worden.
Archivfoto: Andreas Hoehne Im Juli dieses Jahres war das Dach der Fuchstaler Kindertage­sstätte komplett erneuert worden.

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