Fast in ganz Kaufering gilt Tempo 30
Die Geschwindigkeitsbegrenzung beherrscht auch den Bürgermeister-Wahlkampf
Es ist das Aufregerthema in der Lechrain-Gemeinde: Seit Februar gilt, bis auf wenige Ausnahmen, in ganz Kaufering: Es darf nicht schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werden. Ausgenommen davon sind nur die alte Bundesstraße, die Bayernstraße, die Viktor-Frankl-Straße und der nördliche Teil der Hessenstraße.
Damit wird ein Beschluss des Marktgemeinderates aus dem Vorjahr umgesetzt, der vorsieht, solche Zonen flächendeckend in ganz Kaufering einzurichten. Um in der Bevölkerung ein Gespür für die mit den 30er-Zonen verbundene geänderte Vorfahrtsregelung zu entwickeln, werden etliche Tempo30-Schilder entfernt. An ihrer Stelle weisen Vorfahrtsschilder auf die Neuregelung hin.
Kaum sind die Schilder montiert, gibt es auch schon Kritik aus der Bevölkerung. Einige beschweren sich, die neuen Schilder seien nicht zu erkennen, weil sie hinter Bäumen oder Hecken stehen.
Aber auch sonst ist die neue Geschwindigkeitsbegrenzung nicht unumstritten. Im Vorjahr wurden über 1300 Unterschriften dagegen gesammelt. Insbesondere wurde die mit den Tempo-30-Zonen einhergehende Rechts-vor-links-Regelung kritisiert. Auch im Bürgermeister-Wahlkampf am Ort sind die Tempo-30-Zonen eines der heiß diskutierten Themen. Die Kandidaten im Rennen um das Bürgermeisteramt, Dagmar Kramer und Gabriele Uitz (CSU) halten nichts von der neuen Regelung. Und Bärbel Wagener-Bühler (Kauferinger Mitte) regt eine rechtliche Überprüfung an.
Ganz anders Andreas Keller (GAL). Er spricht sich klar für die Geschwindigkeitsbegrenzung aus. Thomas Salzberger von der SPD will erst einmal abwarten, wie die Regelung in der Praxis funktioniert.
Auch der Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hält die Regelung für sinnvoll. Der selbst in Kaufering lebende Vorsitzende Martin Baumeister appelliert an die Bürgermeisterkandidaten, die nichts von der neuen Situation halten: „Lassen Sie den Bürgern die nötige Zeit, sich an die neue Regelung zu gewöhnen.“