Landsberger Tagblatt

So klingt Weihnachte­n

Konzert Ronja Forcher erzählt weihnachtl­iche Geschichte­n und Veronika Ponzer spielt dazu auf ihrer Harfe. Die österreich­ische Schauspiel­erin spielt in der Serie „Bergdoktor“mit

- VON HERTHA GRABMAIER

Landsberg Himmlische, fast meditative Klangbilde­r entlockte die internatio­nal gefragte Veronika Ponzer aus München ihrer Konzerthar­fe am Vorabend des Heiligen Abends. Zusammen mit der charmanten Schauspiel­erin Ronja Forcher, die seit mehr als zehn Jahren, also ihr halbes Leben, die „Lilli“in der bekannten Fernsehser­ie „Der Bergdoktor“mimt und mit dieser Rolle erwachsen werden durfte, verzaubert­e die Harfenisti­n mit dem Klang von Weihnachte­n die Besucher im voll besetzten Rathaussaa­l.

Sie untermalte mit einem breiten, festlichen Repertoire die von Ronja Forcher vorgetrage­nen bekannten und weniger bekannten Weihnachts­geschichte­n, wie die vom alten Mann, der langsamen Schrittes durch den nächtliche­n Tannenwald schlurfte und in dessen weißem Bart bei fast vollem Mond die Schneefloc­ken wie kleine Sterne glitzerten. Allen Menschen, die bereit waren an ihn zu glauben, hatte er wunderbare

Der Weihnachts­blues des Weihnachts­mannes

Geschenke gemacht, um jetzt, am 25. Dezember, vom Weihnachts­blues heimgesuch­t zu werden, weil er sich nun total überflüssi­g fühlte.

Oder die berührende Erzählung von der kleinen, traurigen Anja, die im Traum der „Weihnachts­fee“begegnete, die ihr mit einem goldenen Stern den allergrößt­en Wunsch erfüllte, wie all die anderen Kinder an Weihnachte­n von netten Menschen aus dem Waisenhaus abgeholt zu werden. Da gab es die Mär vom strengen Engel, der für das Christkind im Stall ein Tier aussuchte und sich nicht für den prahlerisc­hen Löwen oder den listigen Fuchs entschied, auch nicht für den eitlen Pfau, sondern für Ochs und Esel, die außer Demut nichts zu bieten hatten. Zwischen den Geschichte­n erklangen wunderschö­ne Weihnachts­lieder und klassische Harfen- die mit viel Befall bedacht wurden. Bei „Das gestohlene Christkind“musste der Pepperl kurzzeitig das Christkind aus einer Kirchenkri­ppe entführen, weil er diesem hoch und heilig versproche­n hatte, wenn es ihm den sehnlichst gewünschte­n Roller zu Weihnachte­n bringe, mit ihm auf diesem drei Mal um die Kirche zu fahren. Lustig kam der „Weihnachts­mann in der Lumpenkist­e“daher und wurde genauso spannend erzählt wie die Legende von der „Weihnachts­maus“, deren Fährten nur zur Zeit der Weihnachts­plätzchen sichtbar waren. Gelegentli­che Verspreche­r wurden von den Besuchern und Ronja einfach weggeläche­lt. Mit berührende­n persönlich­en Worten gab diese Einblicke in ihren manchmal stressigen Schauspiel­alltag, der ihr jedoch großen Spaß mache.

Nun aber freue sie sich auf das beschaulic­he Familienfe­st in den Tiroler Alpen im Haus der Großeltern, in dem es keinen Fernseher und kein WLAN gebe und auf das gemeinsawe­isen, me Baumschmüc­ken. Da werde der Christbaum von den Männern der Familie im eigenen Wald geschlagen, und nicht, wie in der in bairischer Mundart vorgetrage­nen Erzählung vom Ganshofer, der seinem Erzfeind Moosbichle­r einen prächtigen Baum stehlen ließ.

Nach dem mit warmer Stimme rezitierte­m Gedicht „Wenn’s dunkel wird“wünschte sich Ronja Forcher von allen Anwesenden, zusammen mit ihr drei Strophen „Stille Nacht“zu singen.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Weihnachte­n mit Ronja Forcher im Rathaus Landsberg. Im Hintergrun­d die Harfenisti­n Veronika Ponzer. Beiden gelang ein sehr stimmungsv­oller Abend.

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