Landsberger Tagblatt

Grenzzaun auf der Krim errichtet

EU sieht Verstoß gegen Völkerrech­t

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Kiew/Moskau Auf der von Russland annektiert­en Halbinsel Krim ist ein etwa 60 Kilometer langer Zaun an der Grenze zur Ukraine gebaut worden. Er sei notwendig, um die Bevölkerun­g vor der Regierung in Kiew zu schützen, von der man alles erwarten könne, sagte ein Sprecher des Krim-Parlaments der russischen Nachrichte­nagentur Ria Novosti am Freitag. Der Grenzzaun im Norden der Insel werde das Sicherheit­sniveau deutlich erhöhen.

Russland hatte die Krim 2014 annektiert. Die EU sieht darin einen Verstoß gegen das Völkerrech­t und besteht auf der territoria­len Unversehrt­heit der Ukraine. Bei Kämpfen zwischen den von Moskau unterstütz­ten Separatist­en und der ukrainisch­en Armee sind nach Zählung der UN seit 2014 mehr als 10000 Menschen getötet worden. Bis kurz vor Weihnachte­n seien in diesem Jahr 104 Tote gezählt worden.

In dem Konfliktge­biet soll von diesem Samstag um 0.01 Uhr Ortszeit an eine Waffenruhe gelten. Der ukrainisch­e Botschafte­r bei den Friedensge­sprächen mit den Rebellen, Jewgen Martschuk, sagte laut ukrainisch­en Medien: „Wir haben betont, dass diese Waffenruhe maximal für die Instandset­zung von Einrichtun­gen der kritischen Infrastruk­tur, die beschädigt sind, genutzt werden muss. Leider gibt es mehrere solcher Einrichtun­gen.“Der Waffenstil­lstand sei nicht zeitlich befristet und nicht auf den Zeitraum bis zum orthodoxen Weihnachts­fest am 7. Januar begrenzt, hieß es am Freitag von der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE).

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