Brand richtet Millionenschaden bei Premium Aerotec an
Augsburg Nach einem verheerenden Feuer ist die Produktion bei der Airbus-Tochter betroffen. Wie es dort weitergeht
Augsburg Ein Brand bei der AirbusTochter Premium Aerotec in Augsburg hat in der Nacht auf Freitag einen Sachschaden im zweistelligen Millionenbereich angerichtet. Das Feuer wirkt sich nun teilweise auf die Produktion aus.
Bislang ist die Brandursache unbekannt. Das Feuer brach in einer Anlage für Oberflächenbearbeitung von Flugzeugmetallteilen aus. Dort wird auch mit Chemikalien gearbeitet. Die Flammen schlugen in der Nacht meterhoch aus dem Gebäude, eine hohe Rauchsäule bildete sich. Laut Unternehmenssprecherin Barbara Sagel und der Berufsfeuerwehr Augsburg habe keine Gefahr für Bürger und Umwelt bestanden. „Es sind keine schädlichen Stoffe nach draußen gedrungen.“Zweieinhalb Stunden brauchten die rund 80 Einsatzkräfte der hauseigenen Werksfeuerwehr und der Berufs- sowie Freiwilligen Feuerwehren, bis die Flammen gelöscht waren.
Nun ermittelt die Augsburger Kriminalpolizei zusammen mit Gutachtern des Landeskriminalamtes die Ursache. Auf den Betrieb des Unternehmens hat der Brand freilich Auswirkungen.
Das Augsburger Werk liefert insbesondere Rumpfteile für zivile und militärische Flugzeuge an Airbus. Spezialisiert ist die Fabrik im Stadtteil Haunstetten auf Leichtbaukomponenten aus Kohlefaser. Durch den Brand ist nun die Produktion beeinträchtigt. Still steht sie jedoch nicht. Man prüfe, sagte Sprecherin Sagel, ob andere Standorte vorübergehend die Arbeiten übernehmen können, die in Augsburg vorerst nicht mehr möglich sind. Premium Aerotec hat weitere Dependancen in Bremen, Hamburg, Nordenham und Varel sowie im rumänischen Brasov.
Konkrete Aussagen über Lieferverzögerungen könnten noch nicht gemacht werden, heißt es außerdem. Premium Aerotec hat insgesamt rund 10 000 Mitarbeiter beschäftigt. Am Hauptsitz in Augsburg arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 4000 davon. Sie lieferten jährlich Komponenten, Baugruppen und ganze Rumpfsektionen für insgesamt mehr als 600 neue Airbus-Flugzeuge.