Domina schaltet Konsulat ein
Ein Kunde hatte einen Termin platzen lassen
München Eine Münchner Domina hat ein Jahr lang nach einem Kunden gesucht, der einen Termin bei ihr platzen ließ. Dazu schaltete sie sogar das rumänische Konsulat und einen Schafzüchterverein ein, wie das Münchner Amtsgericht am Freitag mitteilte.
Die Frau, die seit 20 Jahren ein Domina-Studio betreibt, betont in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), dass ein vereinbarter Termin 24 Stunden vorher abgesagt werden muss. Andernfalls würden Schadenersatz in voller Höhe des vereinbarten Honorars fällig sowie Ermittlungs-, Anwalts- und Gerichtskosten. Im vorliegenden Fall ging es laut Amtsgericht um 1451,80 Euro. Die sollte nach Ansicht der Domina ein Mann zahlen, der am 14. September 2017 bei ihr angerufen und um einen sofortigen Termin gebeten habe. Obwohl die Frau ihn auf ihre AGB hingewiesen habe, sei er zum vereinbarten Zeitpunkt nicht erschienen.
Weil es ihr nicht mehr gelang, den aus Rumänien stammenden Kunden, der ihr einen vollen Namen genannt hatte, zu erreichen, kontaktierte sie das Konsulat und einen Schafzüchterverein. Bei einer Internetrecherche hatte sie herausgefunden, dass der vermeintliche Kunde mit Schafen handelte. An eine Adresse, die sie herausgefunden hatte, verschickte die Domina einen Mahnbrief. Dumm nur: Bei dem Angeschriebenen handelte es sich gar nicht um den verschwundenen Kunden. Der alte Mann legte Widerspruch ein und gab an, ein Geschäftspartner könne sich seiner Personalien bedient haben. Die Domina entschuldigte sich beim fälschlicherweise Beklagten, der gehörig Ärger mit seiner Ehefrau bekommen hatte. Das Gericht konnte die Domina schließlich dazu bewegen, ihre Klage zurückzuziehen.