Kommt der Jahrhundert-Winter?
Wetter Die Meldungen überschlagen sich. Was ein Experte dazu sagt
Augsburg Die Aussichten auf das Wochenende sind in der Region winterlich: ein wolkenbedeckter Himmel, jede Menge Schneeregen, nur wenig Chancen auf Sonnenstrahlen, mindestens ein halber Meter Neuschnee zusätzlich in den Alpen, Lawinengefahr in einigen Allgäuer Lagen – und schon kursieren Theorien, nach denen gerade ein extrem kalter Winter Einzug in Bayern hält. Ursache dafür soll ein Kaltlufteinbruch aus dem Osten sein.
Droht in Südbayern und Schwaben etwa noch ein Jahrhundertwinter? Ein Wetterexperte winkt ab: „Nein, ganz bestimmt nicht mehr“, sagt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt von wetterkontor.de. Er gibt eindeutig Entwarnung und erklärt: „Wir haben es gerade mit einer sehr stabilen Nordwest-Wetterlage zu tun, die zwar viel feuchte Luft und Schnee nach Süddeutschland bringt, aber nicht so eisige Luft, wie es eine Ost-Wetterlage vermag.“
Ein Jahrhundertwinter sei außerdem nur dann gegeben, wenn es über den gesamten Zeitraum der drei Wintermonate Dezember, Januar und Februar hinweg kälter wäre als in einem durchschnittlichen Winter, sagt Schmidt. „Allein im Dezember war es schon rund drei Grad wärmer als im Durchschnitt. Das macht einen Jahrhundertwinter schon jetzt fast unmöglich.“ Für die kommenden Tage und Wochen rechnet der Meteorologe angesichts der Nordwest-Wetterlage eher mit nasskalt-ungemütlichem Wetter in Nordschwaben und viel Neuschnee am Alpenrand. Weil die Temperaturen in diesen Tagen zwischen Werten über und unter null Grad schwanken und die Niederschläge zwischen Regen und Schnee wechseln, rät der Wetterexperte Autofahrern zur permanenten Vorsicht. Durch Schneematsch und überfrierende Nässe können Straßen in ganz Bayern immer wieder plötzlich glatt werden. Warum die Bauern auf Regen hoffen, lesen Sie auf