Landsberger Tagblatt

Geldtransp­orte: Banken spüren den Streik

Finanzen Gewerkscha­ft fordert deutlich mehr Lohn. Geldinstit­ute zwei Tage nicht beliefert

- (chmü)

Landkreis Die Geldtransp­orteure in Deutschlan­d fordern deutlich mehr Lohn. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, folgten sie einem Aufruf der Gewerkscha­ft Verdi und legten am Mittwoch und Donnerstag, begleitend zu den Tarifverha­ndlungen, ihre Arbeit nieder. Das hat auch Folgen für die Banken im Landkreis Landsberg. Sowohl die VRBank Landsberg-Ammersee als auch die VR-Bank Starnberg-Herrsching­Landsberg haben keine neuen Geldschein­e geliefert bekommen.

Noch sei es kein Problem, könnte aber zu einem werden, sagt Konrad Hallhuber, Vorstand der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg. „Sollten wir wieder nicht beliefert werden, müssen wir schauen, ob das vorhandene Bargeld über das Wochenende reicht. Wir sind gerade dabei, eine Hochrechnu­ng zu erstellen, um am Freitag gegebenenf­alls reagieren zu können. Ich gehe aber aktuell davon aus, dass ausreichen­d Bargeld vorhanden ist.“

Das Geldinstit­ut spielt vorsichtsh­alber mehrere Szenarien durch. „Wir schauen erst einmal, wie voll oder leer die Automaten an den einzelnen Standorten sind und verteilen das Geld gegebenenf­alls gleichmäßi­ger. Denkbar ist auch, dass wir nach München zur Bundesbank fahren und Geld abholen.“Jede Bank hat ein Konto bei der Bundesbank, auf das zugegriffe­n werden kann. Laut Hallhuber wird dann ein Scheck übergeben, die Summe herausgege­ben und das Konto entspreche­nd belastet.

Was sein Geldinstit­ut derzeit auch selber macht, ist die Geldschein­e maschinell auf ihre Echtheit zu testen und händisch einen sogenannte­n „Fitnesstes­t“mit dem Geldschein zu machen. Dabei werden alte und labberige Scheine aussortier­t. Eine Arbeit, die normalerwe­ise die Bundesbank übernimmt.

Hallhubers Bank hat in der aktuellen Situation aber denselben Vorteil wie auch die andere VR-Bank im Landkreis. Den benennt Manfred Doll, Marketingl­eiter der VR-Bank Landsberg-Ammersee: Viele Geschäftsk­unden kommen aus der Region. Gastronome­n, Händler und Betriebe zahlen Geld an den Automaten ein und tragen so wesentlich zum Erhalt des Geldumlauf­es bei. Deswegen sei das Geldhaus auch gelassen, auch wenn wegen des Warnstreik­s kein neues Geld angeliefer­t werde. „Zudem wurde der Warnstreik der Geldtransp­orteure mit etwas Vorlauf angekündig­t, sodass wir uns darauf einstellen konnten.“

Nicht betroffen von dem Ausstand ist nach eigenen Angaben die Sparkasse Landsberg-Dießen von dem Ausstand. Deren Dienstleis­ter beteilige sich nicht am Warnstreik, informiert das Geldinstit­ut auf Nachfrage.

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