Schon wieder
Caiuby reist nicht mit der Mannschaft ins Trainingslager. Er befindet sich noch in Brasilien. Der FCA muss nun die Frage beantworten, wie er auf die erneute Undiszipliniertheit reagiert
Eckpfeiler. Die Regeln müssen aber für alle gelten. Zumal in dieser Saison der Teamgeist nicht so ausgeprägt zu sein scheint, wie die vergangenen Jahre.
Kann Caiuby nicht wirklich einen triftigen Grund für seine Verspätung anführen, dann darf es diesmal mit einer Geldstrafe nicht mehr getan sein. Womöglich sollte der FCA über eine Suspendierung oder auch sogar über eine Trennung nachdenken.
Caiuby ist derzeit das große Sorgenkind des Vereines. So wurde er vom Augsburger Amtsgericht vor kurzem wegen Schwarzfahrens zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Zudem läuft auch noch ein Verfahren wegen einer angeblichen Körperverletzung. Ärger gab es auch, weil Caiuby Ende Oktober wenige Minuten zu spät zu einer Videoanalyse des Teams erschien. Innerhalb der Mannschaft führte das zu Kritik.
Es ist derzeit keine einfache Zeit beim FCA. Nicht nur, dass man nach einer punktemäßig unbefriedigenden Vorrunde auf Tabellenplatz 15 nur knapp vor den Abstiegsplätzen liegt, auch kriselt es auf der Torhüterposition. Weder Fabian Giefer noch Andreas Luthe konnten die Erwartungen, die die Verantwortlichen in sie gesetzt hatten, genügend erfüllen. Nicht anders ist es zu erklären, dass der FCA am Donnerstag die Verpflichtung des Schweizer Torhütertalents Gregor Kobel bekannt gab. Der 21-Jährige ist vorerst für ein halbes Jahr von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen. Sein Berater Philipp Degen postete auf Instagram: „… und wird dort in der Rückrunde als No. 1 im Tor stehen.“
Die designierte Nummer eins reiste am Freitag schon mit seinen neuen Kollegen nach Spanien. Auch Andreas Luthe war mit von der Partie. Ob er allerdings in der Rückrunde dem FCA noch zur Verfügung stehen wird, ist anscheinend aber nicht sicher. Die berichtet von einem „lukrativen“Angebot aus der amerikanischen Profi-Liga MLS, die Anfang März in die neue Saison startet. Luthe, dessen Vertrag beim FCA 2020 endet, wollte den Bericht nicht kommentieren. „Ich plane derzeit meine Zukunft. Ich bin im ständigen Austausch mit dem FCA. Die Karten liegen auf dem Tisch. Man wird sehen, wo die Reise hingeht.“Jetzt erst einmal nach Spanien, in den Küstenort Algorfa, der rund 45 Autominuten von Alicante entfernt liegt.
Übrigens saßen am Freitag auch Fans des FC Ingolstadt und Schalke 04, die sich wie der FCA an der Costa Blanca vorbereiten, im Flugzeug nach Spanien. „Das ist ja ein richtiger Krisenflieger“, witzelte ein Spieler des FCA auf dem Weg zu seinem Sitzplatz.
Ernährung ist ein wichtiges Thema im Leistungssport. Wer sich mit Junkfood und Cola ernährt, hat keine Chance in der sportlichen Spitzenklasse. Du bist, was du isst – das gilt natürlich für alle, besonders aber für Profisportler.
Wenn es danach geht, stehen bei Franck Ribéry demnach goldene Zeiten an. Der 35-jährige Monsieur muss sich im Spätherbst seiner Karriere natürlich ganz besonders gut ernähren, um den von den Belastungen des Fußball-Geschäfts geschundenen Körper fit zu halten.
Der Mustersportler verbrachte deswegen seinen Winterurlaub in Dubai, wo er das Restaurant des türkischen Promi-Kochs Nusret Gökçe besuchte. Der Türke, der durch seine besondere Handhaltung beim Salzstreuen (kein Scherz) zum Instagram-Star wurde (kein Scherz), serviert in seinem Restaurant „Nusr-Et“ein mit 24-KaratBlattgold überzogenes TomahawkSteak (echt kein Scherz) – zum Vorzugspreis von 1200 Euro. Schmeckt zwar nach nichts, macht aber 1000 Euro des Preises aus.
Eben dieses Steak orderte der Franzose in seinem Winterurlaub. Nur das Beste für den Körper. Damit zeigte er sich weitaus umsichtiger als sein Mitspieler Robert Lewandowski oder FCA-Spieler Philipp Max. Die waren unlängst zwar auch bei Gökçe, bestellten aber nur ein schnödes, normales Steak.
Soll noch einer sagen, dass ProfiFußballer nichts mit dem vielen Geld anzufangen wissen. Wer jetzt wieder mit der Moralkeule kommt und mit Begriffen wie Protz, Dekadenz oder Verschwendungssucht argumentiert, hat nichts verstanden.