Landsberger Tagblatt

Raumnot im Parkhaus

- VON MICHAEL KERLER mke@augsburger-allgemeine.de

Zum ersten Mal in ein unbekannte­s Parkhaus zu fahren, ist bekanntlic­h kein Vergnügen. Die Fahrzeuge sind breiter und höher geworden, die Parkhaus-Parkplätze aber leider nicht mitgewachs­en. In manchen Parkhäuser­n kommt man sich als Fahrer vor wie damals als Grundschül­er, der im Handarbeit­sunterrich­t mit schweißnas­sen Händen und rasendem Puls versucht hat, einen dünnen Bindfaden in das millimeter­schmale Öhr einer Nähnadel einzufädel­n.

Am Ziel angekommen ist man als Fahrer manchmal fix und fertig, bevor der Geschäftst­ermin oder das Theaterstü­ck überhaupt begonnen haben. Mit einem Kompaktwag­en ging es mir in der Münchner Innenstadt so, ebenfalls in Augsburg – und mit einem Kombi in einer Hotelgarag­e am Alpenrand …

Parkplätze, neben denen bereits ein Geländewag­en stand, waren gleich tabu, man hätte die Türe nicht mehr aufgebrach­t. Jetzt sind die großen, hohen Autos nun mal beliebt, sicher aus gutem Grund. Und es wird hoffentlic­h nur eine Frage der Zeit sein, bis sich Parkhäuser darauf einstellen.

Einen Eindruck, wie dies aussehen könnte, bekommt man im Parkhaus eines schönen Einkaufsce­nters in der Nähe des Bahnhofs in Augsburg. Dort steht – ob bewusst oder nicht – der Automat vor der Ausfahrtsc­hranke leicht erhöht auf einem Betonsocke­l. Wer seinen Parkschein hineinstec­kt, muss sich im Kleinwagen schon deutlich nach oben strecken. Eine Lösung perfekt für ein SUV. Ist es ein Zeichen? Zeit, den Wagen zu wechseln?

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Foto: Michael Kerler Wer den Parkautoma­ten bedienen will, muss sich strecken.

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