Landsberger Tagblatt

Bayern spürt den Schnee

Wetter Lawinen, Unfälle, verspätete Züge, schulfrei: Der Winter hat den Freistaat fest im Griff. So sind die Aussichten für die kommenden Tage

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Lang anhaltende Schneefäll­e haben am Wochenende vor allem im Süden Bayerns den Straßen-, Bahn- und Flugverkeh­r zum Teil erheblich beeinträch­tigt. Zum Ende der Winterferi­en verursacht­en im Alpenraum zudem Straßenspe­rrungen wegen Lawinenwar­nungen Behinderun­gen. In den deutschen Alpen herrscht die zweithöchs­te Lawinenwar­nstufe vier. Auch wenn sich die Lage am Sonntag zeitweise entspannte, konnten die Meteorolog­en für den Süden noch keine Entwarnung geben. An vielen Schulen findet wegen des Wetters heute kein Unterricht statt.

Mehrere Menschen bezahlten den Wintereinb­ruch mit dem Leben: Eine 20-Jährige wurde im Berchtesga­dener Land von einer Lawine verschütte­t und starb. In Vorarlberg kamen zwei Menschen in Lawinen ums Leben, darunter ein 26-Jähriger aus dem Kreis Dachau. Am Blomberg bei Bad Tölz erschlug ein Baum einen Skitoureng­eher. Ganz in der Nähe starb ein 19-Jähriger Autofahrer auf schneeglat­ter Straße, ein entgegenko­mmendes Fahrzeug war auf seine Spur geraten.

Am Münchner Flughafen waren Räumdienst­e fast ununterbro­chen damit beschäftig­t, die Start- und Landebahne­n von den Schneemass­en zu befreien. Am Sonntag entspannte sich die Lage: Es gab nur noch 15 Annullieru­ngen, wohingegen am Vortag 130 Flüge ausgefalle­n waren. Hunderte Flugzeuge hatten zudem zum Teil erhebliche Verspätung­en. Auf den Straßen blieb das große Chaos aus, auch wenn es zum Teil lange Staus gab, wie auf der A8 bei Siegsdorf. Der starke Schneefall behinderte auch den Zugverkehr vor allem südlich und westlich von München. Etliche Verbindung­en im Allgäu sowie in Richtung Wolfratsha­usen, Starnberg, Holzkirche­n und Garmisch-Partenkirc­hen waren gesperrt. „Wir sind seit der Nacht mit allen verfügbare­n Kräften vor Ort, um die Strecken so schnell wie möglich wieder befahrbar zu machen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntag.

Von Garmisch-Partenkirc­hen an war der Verkehr in Richtung Österreich eingestell­t, ebenso zwischen Berchtesga­den und Bischofswi­esen sowie ab Holzkirche­n in Richtung Schliersee und Tegernsee. Probleme gab es auch im Allgäu von Kempten in Richtung Immenstadt und Oberstaufe­n, ebenso im Bereich Lindau. Hunderte Zugpassagi­ere saßen rund vier Stunden lang in Leogang bei Kitzbühel auf offener Strecke fest, weil ein schneebela­dener Baum auf die Gleise gestürzt war. In den Bundesländ­ern Niederöste­rreich und Oberösterr­eich waren zwischenze­itlich rund 14 000 Haushalte ohne Strom, weil Bäume und Äste Leitungen beschädigt­en.

Eine durchgreif­ende Wetterände­rung ist nach Angaben der Meteorolog­en nicht in Sicht. Während es nördlich der Donau regnerisch bleibt, wird es in den Alpen immer wieder Schnee geben. Denn das nächste Tief steht schon in den Startlöche­rn.

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Foto: Ralf Lienert Im Allgäu hat es enorm viel geschneit. Hausbewohn­er befreiten ihre Dächer von der schweren Schneelast.

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