Die Geschichte und Bedeutung des Aitinger Öls
Der kleine Erdölförderbetrieb zwischen Großaitingen und Kleinaitingen ist ein Kind der weltweiten Erdölkrise der 1970er-Jahre. Dass Ablagerungen aus der Zeit vor den Auffaltungen der Alpen unter hohem Druck zu einem Erdölvorkommen unter dem Alpenvorland führten, war in der Theorie längst bekannt. Eine groß angelegte seismische Bodenerkundung im Raum südlich von Bobingen zwischen Lech und Wertach erhärtete die Annahmen. Kurz darauf folgende Probebohrungen in den Jahren 1976 und 1977 stießen auf Erdgas und Erdöl. 1979 begann die Förderung.
Derzeit sind es rund 35 000 Tonnen Erdöl jährlich, die am Betrieb Aitingen zusammenkommen. Der bayerische Wintershall-Standort ist damit der mit Abstand größte Ölförderbetrieb im Alpenvorland.
Das Öl vom Lechfeld wird an inzwischen 14 Förderstellen in kleine Pipelines gepumpt. Die jüngste Förderstelle wurde im Herbst 2016 südlich von Kleinaitingen angelegt und 2017 in Betrieb genommen. In 2019 soll mit der 16. Bohrung – eine blieb erfolglos – die 15. Förderstelle folgen.
Erdöl wird in Raffinerien in unterschiedlichste Produkte verwandelt. Sprit und Heizöl sind nur ein Teil davon. Ebenso bedeutsam ist Erdöl für Kunststoff und andere chemische Produkte.
Erdöl steckt somit in vielen Alltagsgegenständen: in Kleidung und Möbeln, Handys und Tablets, in Medikamenten und Kosmetik. (pit)