Landsberger Tagblatt

Sein größtes Problem hat nichts mit Basketball zu tun

Halbzeitbi­lanz Seit September ist der Amerikaner Ryan Broker neuer Trainer beim Landsberge­r Bayernligi­sten

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Im Testspiel sind einige gute Ansätze zu sehen

Landsberg „Wer mir hier hilft, damit ich hier fischen kann, dem helfe ich in Alaska, wenn er kommt.“Das sagt Ryan Broker, der Trainer der Heimerer Schulen Baskets Landsberg. Seit Ende September ist er in Landsberg, dass dies sein größtes Problem ist, zeigt, dass er sich wohlfühlt und mit dem Abschneide­n der DJK bislang im Großen und Ganzen zufrieden ist.

Die aus seiner Sicht größte Veränderun­g im Team seit seinen ersten Trainingse­inheiten sei der Einsatz und das Engagement der Spieler – tatsächlic­h sind stets mehr als zehn Spieler aus einem 13er-Kader beim Training dafür ein guter Beleg. Zudem standen in den bisher zehn Saisonspie­len nur ein Mal weniger als die erlaubten 12 Spieler auf dem Spielbogen. Das sind Zahlen, die es so noch nie beim Team Heimerer Schulen gab.

Den größten Unterschie­d im Basketball zwischen USA und Deutschlan­d sieht der 2,08-Meter-Hüne in der Bedeutung der Defense. „Ich bin gewohnt, dass Defense wichtiger ist als Offense.“Nach seiner Erfahrung „ruht man sich in der Offense aus“und arbeitet so hart es geht in der Defense. Diese Grundeinst­ellung sehe man inzwischen in der Mannschaft: Zwar wurden zuletzt weniger Körbe erzielt – aber sie kassierten auch deutlich weniger, besonders aus der Distanz. Diese Veränderun­g wird in der Rückrunde von großer Bedeutung sein. Denn die drei bisher verlorenen Spiele wurden alle in der Defense verschenkt. So gehen die Landsberge­r als Tabellenvi­erte in die Rückrunde – mit einem Spiel weniger und einer Niederlage mehr als die drei Teams vor ihnen.

Ein großer Vorteil für die restliche Saison liegt in acht Heimspiele­n bei noch zwölf ausstehend­en Partien. „Das Sportzentr­um ist unsere Burg“, sagt Broker, dort dürfe man nicht verlieren. Damit das so kommt und auch möglichst alle Auswärtssp­iele gewonnen werden, steht das Team seit 2. Januar wieder in der Halle. Im Fokus steht nun neben der Defense auch wieder die Offense, um den Landsberge­r Zuschauern attraktive­n Basketball zu bieten.

Im Testspiel gegen Weilheim (Regionalli­gaII) am vergangene­n Samstag gelang dies nur bedingt – über drei Viertel boten die Landsberge­r den Gästen Paroli, doch ein katastroph­ales zweites Drittel besiegelte schon früh die Niederlage. Mit 54:67 fiel diese aber doch etwas zu hoch aus. Nach den ersten zehn Minuten lagen die Landsberge­r noch 21:18 vorne, dann folgte der Aussetzer – mit einem 27:38-Rückstand ging es in die Pause.

Im dritten Viertel waren die Gastgeber sogar das bessere Team, nur wollten die Körbe nicht fallen. Weilheim dagegen nutzte jeden kleinen Fehler und führte 50:32 vor dem Schlussabs­chnitt. In diesem hielten die Landsberge­r wieder gut mit, aber einen durchaus möglichen Sieg hatte man schon lange zuvor verschenkt.

Trotzdem war man aufseiten des Teams Heimerer nicht unzufriede­n, schließlic­h musste man auf Topscorer Sharif Hudson verzichten, allerdings hatten auch die Weilheimer ihren besten Werfer nicht dabei. Trotzdem liefen die Systeme gut, einzig die Treffsiche­rheit vor allem von der Dreierlini­e ließ zu wünschen übrig. Aber bis zum Punktrunde­nstart am kommenden Wochenende bleibt dem Team noch Zeit fürs Training.

In Zukunft möchte Broker auch in der gesamten Jugendarbe­it der DJK Einfluss nehmen, um Talente früh zu sichten und entspreche­nd fördern zu können. Das wird aber erst möglich sein, wenn er und seine Familie nach Landsberg umgesiedel­t ist. Was ihm nicht schwerfäll­t, denn die Freundlich­keit und Hilfsberei­tschaft der Menschen in Bayern und speziell in Landsberg würden es sehr einfach machen, „Deutschlan­d als Heimat zu bezeichnen“.

In einem sind sich Broker und die Verantwort­lichen der DJK schon einig: Sein Engagement geht nach der „Sommerpaus­e im Straßenbau in Alaska“weiter. Deshalb arbeitet der Coach bereits jetzt an einem Plan für die Vorbereitu­ng der nächsten Saison – egal, wie diese endet.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Ryan Broker (mit Tafel) ist seit September neuer Trainer bei den Landsberge­r Basketball­ern. Sein bislang größtes Problem hat keinen sportliche­n Hintergrun­d.
Foto: Julian Leitenstor­fer Ryan Broker (mit Tafel) ist seit September neuer Trainer bei den Landsberge­r Basketball­ern. Sein bislang größtes Problem hat keinen sportliche­n Hintergrun­d.

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