Landsberger Tagblatt

Wo es die meisten Kneipen gibt

Und warum die Statistik Tücken hat

-

Chiemsee Ob Eisdiele, Restaurant, Imbiss, Kneipe, Gaststätte oder Bar – in Bayern kann man mehr als 28 000 verschiede­ne Lokalitäte­n besuchen. Die größten Chancen, schnell einen Ort zum Durstlösch­en zu finden, hat man in der Gemeinde Chiemsee (Landkreis Rosenheim). Dort gibt es fast 22 Betriebe je 1000 Einwohner, wie das Landesamt für Statistik berechnete. Bezogen nur auf die kreisfreie­n Städte Bayerns gibt es in Schweinfur­t, Passau und Aschaffenb­urg die meisten Cafés und Gaststätte­n. Dort kommen auf 1000 Einwohner etwa vier Betriebe.

Die fast zwei dutzend AusgehMögl­ichkeiten in Chiemsee gibt es aber nur auf dem Papier: Chiemsee ist mit etwa 230 Einwohnern die zweitklein­ste Gemeinde Bayerns. In der Realität gibt es in dem Mini-Ort, der aus den drei Chiemseein­seln Herrenchie­msee, Frauenchie­msee und der unbewohnte­n Krautinsel besteht, also „nur“etwa fünf ausschenke­nde Betriebe – und einige Fischer, die im Straßenver­kauf geräuchert­e Fische und Getränke anbieten.

Bayernweit lag die Gaststätte­ndichte nach jüngsten verfügbare­n Zahlen aus dem Jahr 2017 bei 2,2 Betrieben je 1000 Bewohner. Die Zahl ist im Vergleich zu 2007 leicht gesunken, als es noch durchschni­ttlich rund 2,4 Schankwirt­schaften je 1000 Einwohner gab. Der Rückgang liegt dem Landesamt zufolge daran, dass es zum einen etwa 2000 Betriebe weniger gibt und zum anderen eine halbe Million Menschen mehr in Bayern wohnt. Der Bayerische Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga) bedauert, dass die Anzahl der Betriebe seit Jahren kontinuier­lich abnimmt. „Wirtshäuse­r sind absolut wichtig für die Lebensgrun­dlage der Bewohner vor Ort und Grundvorau­ssetzung für Tourismus“, sagte DehogaSpre­cher Frank-Ulrich John.

Newspapers in German

Newspapers from Germany