U-Haft für den Betreiber des Escape-Rooms
Ermittlungen nach Tod von fünf Mädchen
Koszalin Ein Gericht hat nach der tödlichen Brandtragödie in einem „Escape-Room“(etwa: Fluchtraum) in Polen Untersuchungshaft für den Besitzer des Unglücksbetriebs angeordnet. Der Mann bleibe vorerst drei Monate in Arrest, sagte Staatsanwalt Ryszard Gasiorowski in der nordpolnischen Stadt Koszalin. Der Escape-Room-Besitzer muss sich nach dem Tod von fünf 15-jährigen Mädchen unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Ihm drohen bis zu acht Jahre Haft. Bei dem Brand waren am Freitag fünf in einem Raum eingeschlossene Mädchen ums Leben gekommen. Sie werden am Donnerstag beerdigt. Die Jugendlichen hatten mit dem Abenteuerspiel einen Geburtstag feiern wollen. Bei dem Spiel versucht eine Gruppe, aus einem abgeschlossenen Raum zu entkommen. Sie muss dafür unter Zeitdruck bestimmte Aufgaben lösen. Escape-Spiele haben sich in vielen Ländern zu einem Trend entwickelt. Für die polnischen Mädchen wurde das Spiel allerdings zur tödlichen Falle. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war in einem Vorraum Gas aus einem Behälter entwichen und hatte sich entzündet.
Der 28-jährige Escape-RoomBetreiber ist traumatisiert, berichteten polnische Medien. Er sprach den Familien der toten Mädchen sein Beileid aus, zu den Vorwürfen wollte er sich vor Gericht zunächst nicht äußern. Grund sei seine schlechte psychische Verfassung. Er stehe kurz vor einem Nervenzusammenbruch.