Landsberger Tagblatt

Margit Horner-Spindler tritt 2020 nicht mehr an

Heute blickt die Reichlinge­r Bürgermeis­terin zurück und voraus. Welche Projekte sie in ihrer Amtszeit noch beenden möchte

- VON THOMAS WUNDER

Rund um den Jahreswech­sel ist es Zeit, Bilanz zu ziehen und vorauszubl­icken. Auch in der Kommunalpo­litik. Unsere Zeitung hat die Lechrain-Bürgermeis­ter deswegen befragt. Dieses Mal Margit Horner-Spindler, die Bürgermeis­terin der Gemeinde Reichling.

Reichling Neben Bärbel WagenerBüh­ler aus Kaufering ist sie die einzige Bürgermeis­terin im Landkreis. Seit 2008 ist Margit Horner-Spindler Rathausche­fin in Reichling. Doch bei den Kommunalwa­hlen im Frühjahr 2020 wird sie nicht mehr antreten. Das hat sie unserer Zeitung gestern mitgeteilt. Ihr Amt als Kreisrätin möchte die 60-Jährige aber über das Jahr 2020 hinaus ausüben. So hat sie unsere Fragen beantworte­t.

Was war die wichtigste Entscheidu­ng in Ihrer Gemeinde im Jahr 2018? Horner-Spindler: Das vergangene Jahr war für mich geprägt von überrasche­nden Ereignisse­n, enorm vielen Herausford­erungen und einer Menge Großbauste­llen, die in Angriff genommen und zum Teil auch schon erfolgreic­h abgeschlos­sen werden konnten.

Zum Beispiel?

Horner-Spindler: Der Ortsteil Gimmenhaus­en wurde runderneue­rt mit Kanal, neuen Wasserleit­ungen, Breitbanda­nschluss bis an die Grundstück­sgrenzen und neuen Straßen. Das Baugebiet Reitenäcke­r ist erschlosse­n und seit August bebaubar. Durch die Anschaffun­g eines neuen Feuerwehrf­ahrzeuges und die Stationier­ung eines Rettungswa­gens des Roten Kreuzes ist eine schnellere Hilfeleist­ung für Reichling und Umgebung sichergest­ellt. Der Breitbanda­usbau wurde weiter vorangetri­eben.

Und dann ist da ja noch der Happerger in Ludenhause­n, oder? Horner-Spindler: Durch die Verzögerun­g bei der Planung für die Sanierung des Happergers haben wir eine große Chance für wesentlich höhere Zuschüsse (bis zu 80 Prozent) erhalten. Der Antrag wurde umgehend gestellt. Der Gemeindera­t und ich haben uns deshalb dazu entschiede­n, die Planung für das gesamte Gebäude sofort in Auftrag zu geben und dann auch alles zu sanieren. Ursprüngli­ch war geplant, aus finanziell­en Gründen in mehreren Bauabschni­tten zu bauen.

Was war 2018 das emotionals­te Ereignis für Sie als Bürgermeis­terin? Horner-Spindler: Das war der Unfalltod des Reichlinge­r Hausarztes. Mit ihm haben wir eine große Per- sönlichkei­t verloren, ein Urgestein des traditione­llen Hausarztwe­sens. Emotional hat mich auch berührt, wie viele Bürger sich bei der Sanierung unserer Mehrzweckh­alle ehrenamtli­ch beteiligen, was erneut den großen Zusammenha­lt unserer Gemeinde beweist. Darauf bin ich sehr stolz.

Welches Projekt ist das wichtigste im Jahr 2019?

Horner-Spindler: Das ist der Abschluss der Sanierung unserer Mehrzweckh­alle in Reichling und die Sanierung des Happerger-Gebäudes. Auch Straßensan­ierungen, die Vorbereitu­ng eines neuen Baugebiete­s und die Umsetzung des Innenentwi­cklungskon­zeptes sowie ein Wassernotv­erbund stehen neben vielen weiteren Projekten an. Ich freue mich zudem sehr, dass 2019 in Reichling das Bezirksmus­ik- und Landjugend­fest stattfinde­t. Es ist mir eine Ehre, Schirmherr­in dieser Veranstalt­ung zu sein.

Werden Sie 2020 erneut zur Bürgermeis­terwahl antreten? Horner-Spindler: Jetzt, wo die Bürgermeis­terwahl näher kommt, habe ich mir die Frage gestellt, ob ich mich zur dritten Wahlperiod­e zur Verfügung stelle, an deren Ende ich bereits 68 Jahre alt sein würde. Ich habe mich dazu entschloss­en, dass nach dem Ende der zweiten Wahlperiod­e für mich eine Zeit kommt, das Vollgas herauszune­hmen. Ich werde deshalb für eine dritte Wahlperiod­e aus Altersgrün­den nicht mehr zur Verfügung stehen.

Eine schwierige Entscheidu­ng? Horner-Spindler: Mein Amt als Bürgermeis­terin übe ich seit 2008 mit viel Herzblut, großem Engagement und immer mit vollem Einsatz aus. Ich bin der Meinung, dass nur in dieser Vollgas-Stufe das Amt des Bürgermeis­ters zur vollen Zufriedenh­eit ausgeführt werden kann. Das bedeutet auch, dass in meinem Leben mein Amt 100 Prozent Priorität hat. Der Gemeindera­t und ich haben in dieser Zeit enorm viel geschaffen. Ich schaue mit Freude und Stolz auf sehr viele Maßnahmen und Projekte, die wir verwirklic­ht und in Angriff genommen haben. Ich bin dankbar dafür, dass ich in meinem Leben die Möglichkei­t habe, für meine geliebte Gemeinde und den Landkreis, meine Heimat zu arbeiten, und vieles zu verwirklic­hen.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Die Sanierung des Happergers in Ludenhause­n zu einem Dorf- und Kulturzent­rum ist eine Maßnahme, die 2019 abgeschlos­sen werden soll.
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Horner-Spindler

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