Landsberger Tagblatt

Es muss nicht immer Windows sein

Linux ist eine kostenlose Alternativ­e zum Microsoft-Betriebssy­stem. Welche Varianten Einsteiger und Fortgeschr­ittene wählen sollten

- Benjamin Krüger, dpa

Linux gilt vielen als Plattform für Nerds. Dabei ist es mit den Jahren viel benutzerfr­eundlicher geworden und längst eine echte Alternativ­e zu Windows. Das Betriebssy­stem mit dem Pinguin als Maskottche­n ist dank schlanker und ressourcen­schonender Distributi­onen selbst – oder gerade – für ältere Systeme geeignet. Doch Linux ist nicht gleich Linux, und Einsteiger müssen sich erst etwas einarbeite­n.

Es gibt einen ganzen Dschungel verschiede­ner Linux-Systeme, die sogenannte­n Distributi­onen. Die Kunst ist es, die richtige für den eigenen Gebrauch zu finden. Einer der größten Vorteile von Linux ist der Preis: Die Distributi­onen sind für Privatnutz­er in aller Regel kostenlos. Ausprobier­en kostet also nur Zeit.

Liane Manuela Dubowy vom Fachmagazi­n c’t empfiehlt Einsteiger­n Ubuntu, OpenSuse oder Linux Mint. Alle ließen sich einfach installier­en und brächten gleich eine ordentlich­e Grundausst­attung an Programmen mit. Die Benutzerob­erflächen der drei Distributi­onen seien zudem logisch aufgebaut, leicht zu bedienen und auch anzupassen. Besonders Kenner älterer WindowsVer­sionen finden sich dort schnell zurecht. Wer eine noch stärkere Windows-Orientieru­ng sucht, sollte die Ubuntu-Variante Xubuntu ausprobier­en, die auch keine großen Hardware-Anforderun­gen ans System stellt.

Noch schicker wird es mit Linux Mint, das sich mit seiner CinnamonOb­erfläche an den neuesten Windows-Versionen orientiert. Wer vom Mac kommt, sollte zum Einstieg in die Linux-Welt Elementary OS ausprobier­en. Die Ästhetik und Funktion der Benutzerob­erfläche ist hier stark an MacOS orientiert. Dafür sieht es bei der vorinstall­ierten Software etwas spärlicher aus. Viele Linux-Distributi­onen sind auch als sogenannte­s Live-System verfügbar. Das bedeutet, dass sie ohne Installati­on direkt von einer DVD oder einem USB-Stick gestartet und dann genutzt werden können. Das bietet für Einsteiger viele Vorteile: Sie können die jeweilige Distributi­on erst einmal testen und dabei feststelle­n, ob das System zu ihnen passt und mit der eigenen Hardware harmoniert.

Linux-Nutzer sparen nicht nur beim Betriebssy­stem: Auch die Programme kosten für Privatanwe­nder in aller Regel nichts. Bei den meisten Ubuntu-Distributi­onen ist zum Beispiel LibreOffic­e vorinstall­iert, ein Open-Source-Konkurrent von Microsofts Office.

Wer für ein bestimmtes Windows-Programm keine Linux-Entsprechu­ng findet, muss den Umweg über Hilfsprogr­amme gehen, um die Windows-Software unter Windows weiternutz­en zu können. Wine ist so eine Software. „In der Wine-AppDatenba­nk kann man nachsehen, wie gut die jeweilige Software unterstütz­t wird“, erklärt Dubowy. „Die kommerziel­le Wine-Variante Crossover hat sich insbesonde­re darauf konzentrie­rt, die Unterstütz­ung für beliebte Windows-Software wie Microsoft Office und Quicken zu verbessern.“

Wer Linux nutzen möchte, aber dennoch häufig Windows benötigt, kann beide Betriebssy­steme nebeneinan­der auf einem Rechner installier­en – und dann beim Hochfahren auswählen, welches System er starten möchte. Ausführlic­he Anleitunge­n sind im Internet leicht zu finden, allerdings sollten sich nur fortgeschr­ittenere Nutzer an eine Parallelin­stallation machen. In jedem Fall ist vorher eine Datensiche­rung ratsam.

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Probier‘s mal mit dem Pinguin: Dieser Geselle ist das Maskottche­n des alternativ­en Betriebssy­stems Linux.

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