Deutscher Student in Ägypten in Haft
Göttinger soll bald abgeschoben werden
Kairo Aufatmen für die Familie des in Ägypten verschwundenen Studenten Mahmoud Abdel Aziz aus Göttingen. Wie sein älterer Bruder Malik am Dienstagabend über die sozialen Medien bekannt gab, habe ihn die Deutsche Botschaft Kairo informiert, dass sich der seit zwölf Tagen Vermisste in Haft befinde und so bald wie möglich abgeschoben werden solle.
Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, die Deutsche Botschaft Kairo habe „die Rückmeldung erhalten, dass sich der Betroffene in Gewahrsam der ägyptischen Behörden befindet“, machte aber keine Angaben zu einer möglichen Abschiebung. Der Vater des Studenten, der selbst nach Kairo gereist war, zeigte sich erleichtert: „Ich bin froh, dass mein Sohn lebt, und ich hoffe, dass das Ganze nun zu einem guten Ende kommt“, sagte Amr Abdel Aziz, der mit einer Deutschen verheiratet ist und seit mehr als drei Jahrzehnten in Deutschland lebt. Was Ägypten seinem Sohn vorwirft, ist unklar.
Der 23-jährige Student der Islamwissenschaft, der in den Weihnachtsferien mit seinem älteren Bruder die Großeltern in Kairo besuchen wollte, war bei seiner Ankunft am Flughafen nach der Passkontrolle abgeführt worden. Sein Bruder blieb unbehelligt und konnte ohne Probleme ausreisen. Unabhängig davon war zuvor ein 18-jähriger Gymnasiast aus Gießen, der auch seinen Opa besuchen wollte, in Luxor beim Umsteigen nach Kairo verhaftet worden. Zu ihm ist der Kontakt abgebrochen.