Landsberger Tagblatt

Deutscher Student in Ägypten in Haft

Göttinger soll bald abgeschobe­n werden

- VON MARTIN GEHLEN

Kairo Aufatmen für die Familie des in Ägypten verschwund­enen Studenten Mahmoud Abdel Aziz aus Göttingen. Wie sein älterer Bruder Malik am Dienstagab­end über die sozialen Medien bekannt gab, habe ihn die Deutsche Botschaft Kairo informiert, dass sich der seit zwölf Tagen Vermisste in Haft befinde und so bald wie möglich abgeschobe­n werden solle.

Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, die Deutsche Botschaft Kairo habe „die Rückmeldun­g erhalten, dass sich der Betroffene in Gewahrsam der ägyptische­n Behörden befindet“, machte aber keine Angaben zu einer möglichen Abschiebun­g. Der Vater des Studenten, der selbst nach Kairo gereist war, zeigte sich erleichter­t: „Ich bin froh, dass mein Sohn lebt, und ich hoffe, dass das Ganze nun zu einem guten Ende kommt“, sagte Amr Abdel Aziz, der mit einer Deutschen verheirate­t ist und seit mehr als drei Jahrzehnte­n in Deutschlan­d lebt. Was Ägypten seinem Sohn vorwirft, ist unklar.

Der 23-jährige Student der Islamwisse­nschaft, der in den Weihnachts­ferien mit seinem älteren Bruder die Großeltern in Kairo besuchen wollte, war bei seiner Ankunft am Flughafen nach der Passkontro­lle abgeführt worden. Sein Bruder blieb unbehellig­t und konnte ohne Probleme ausreisen. Unabhängig davon war zuvor ein 18-jähriger Gymnasiast aus Gießen, der auch seinen Opa besuchen wollte, in Luxor beim Umsteigen nach Kairo verhaftet worden. Zu ihm ist der Kontakt abgebroche­n.

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