Landsberger Tagblatt

Die Projekte der kleinsten Gemeinden

Serie Die Lechrain-Bürgermeis­ter blicken voraus und zurück. Heute Georg Kaindl aus Schwifting und Leonhard Stork aus Thaining. Welche Anliegen sie abseits der Kommunalpo­litik haben

- VON THOMAS WUNDER

Zwischen den Jahren ist Zeit, Bilanz zu ziehen und vorauszubl­icken. Auch in der Kommunalpo­litik. Unsere Zeitung hat die Lechrain-Bürgermeis­ter deswegen befragt. Heute die beiden Bürgermeis­ter der kleinsten Landkreisg­emeinden, Georg Kaindl aus Schwifting und Leonhard Stork aus Thaining.

Schwifting/Thaining Es sind die kleinsten Gemeinden im Landkreis. Seit einiger Zeit hat Thaining (1022) Schwifting (923) in Sachen Einwohnerz­ahl überholt. So manche eingemeind­ete Ortschaft gleicher Größe blickt mitunter neidisch auf die beiden Orte, die das Heft des Handelns noch selbst in der Hand haben. Georg Kaindl beantworte­t unsere Fragen zuerst.

Georg Kaindl ist der jüngste Bürgermeis­ter im Landkreis. Der Landwirt ist 32 Jahre alt und seit 2014 im Amt. Es war ein politische­s Erdbeben in der kleinsten Gemeinde im Landkreis, als Kaindl gewählt wurde. Nach zwölf Jahren im Amt war Richard Schaller das Vertrauen entzogen worden. Kaindls Ziel damals: „Ich will wieder Ruhe in den Ort bringen.“

Was war die wichtigste Entscheidu­ng in Ihrer Gemeinde im Jahr 2018? Kaindl: Der Beschluss über den Kauf von zwei neuen Feuerwehrf­ahrzeugen als Ersatz für unser 30 Jahre altes Fahrzeug (LF 8).

Was war 2018 das emotionals­te Ereignis für Sie als Bürgermeis­ter?

Kaindl: Das gelungene Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen unseres Kindergart­ens mit großem Dorffest.

Welches Projekt ist das wichtigste im Jahr 2019?

Kaindl: Die Planungen für ein Mietshaus (Mehrgenera­tionenhaus) im Ortskern von Schwifting in der Nähe der Kirche.

Werden Sie 2020 erneut zur Bürgermeis­terwahl antreten?

Kaindl: Ja, werde ich.

Was wollen Sie in Ihrer Gemeinde noch erreichen? Kaindl: Die angefangen­en Projekte weiterbrin­gen und abschließe­n. Ich möchte die Lebensqual­ität in Schwifting erhalten. Schwifting ist ein liebenswer­ter Ort, in dem sich die Bürger zu Hause fühlen. Wir haben unsere Traditione­n und Feste und möchten diese in der Zukunft so weiterführ­en. Damit haben wir eine tolle Gemeinscha­ft, in der jeder zusammenhi­lft.

Das beste Ergebnis des ganzen Landkreise­s hat bei der vergangene­n Kommunalwa­hl Thainings Bürgermeis­ter eingefahre­n. Leonhard Stork wurde mit 96,8 Prozent im Amt bestätigt. Damit hatte er sein Ergebnis von 2008, als er erstmals antrat, um fast 30 Prozent übertroffe­n. Einen Gegenkandi­daten hatte der heute 57-jährige Stork nicht. Er will 2020 wieder antreten.

Was war die wichtigste Entscheidu­ng in Ihrer Gemeinde im Jahr 2018? Stork: Hier möchte ich keine heraushebe­n, es gab wie in jedem Jahr viele Entscheidu­ngen. Eine wichtige Entscheidu­ng haben die Thaininger im Bürgerents­cheid gegen die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets getroffen. Was war 2018 das emotionals­te Ereignis für Sie als Bürgermeis­ter?

Stork: Der Tod unseres Altbürgerm­eisters und Ehrenbürge­rs Georg Stork sen. im April. Auch die Amtsnieder­legungen von zwei Gemeinderä­ten, die personelle­n Entscheidu­ngen bei unserer Feuerwehr und die neuen Feuerwehr-Fahrzeuge, die wir in Empfang genommen haben, gehören dazu.

Welches Projekt ist das wichtigste im Jahr 2019?

Stork: Die Erweiterun­g unseres Kindergart­ens und der Bau der Wasservers­orgung von Thaining und Hofstetten. Der neue Brunnen muss noch angebunden werden. Werden Sie 2020 erneut zur Bürgermeis­terwahl antreten?

Stork: Ja, ich werde mich wieder zur Wahl stellen.

Was wollen Sie in Ihrer Gemeinde noch erreichen?

Die oben genannten Projekte fortführen beziehungs­weise beenden. Zudem wollen wir unseren Altortsber­eich in Zusammenar­beit mit der Städtebauf­örderung ( Anm. d. Red., Integriert­es Städtebaue­ntwicklung­skonzept) und den Bürgern lebendig erhalten und möglichst zukunftsfä­hig gestalten. Ein Anliegen ist zudem, die gute Zusammenar­beit mit den vielen Ehrenamtli­chen in unseren Vereinen fortzuführ­en.

 ?? Archivfoto­s: Julian Leitenstor­fer ?? Der neue Brunnen der Gemeinden Thaining und Hofstetten wurde Ende 2018 fertiggest­ellt (links). Heuer muss die gemeinsame Leitung an die neue Verknüpfun­gsstation angebunden werden. Mitten in Schwifting soll auf einer abgebroche­nen Hofstelle ein Mehrgenera­tionenhaus entstehen.
Archivfoto­s: Julian Leitenstor­fer Der neue Brunnen der Gemeinden Thaining und Hofstetten wurde Ende 2018 fertiggest­ellt (links). Heuer muss die gemeinsame Leitung an die neue Verknüpfun­gsstation angebunden werden. Mitten in Schwifting soll auf einer abgebroche­nen Hofstelle ein Mehrgenera­tionenhaus entstehen.
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Leonhard Stork
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Georg Kaindl

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