Die Projekte der kleinsten Gemeinden
Serie Die Lechrain-Bürgermeister blicken voraus und zurück. Heute Georg Kaindl aus Schwifting und Leonhard Stork aus Thaining. Welche Anliegen sie abseits der Kommunalpolitik haben
Zwischen den Jahren ist Zeit, Bilanz zu ziehen und vorauszublicken. Auch in der Kommunalpolitik. Unsere Zeitung hat die Lechrain-Bürgermeister deswegen befragt. Heute die beiden Bürgermeister der kleinsten Landkreisgemeinden, Georg Kaindl aus Schwifting und Leonhard Stork aus Thaining.
Schwifting/Thaining Es sind die kleinsten Gemeinden im Landkreis. Seit einiger Zeit hat Thaining (1022) Schwifting (923) in Sachen Einwohnerzahl überholt. So manche eingemeindete Ortschaft gleicher Größe blickt mitunter neidisch auf die beiden Orte, die das Heft des Handelns noch selbst in der Hand haben. Georg Kaindl beantwortet unsere Fragen zuerst.
Georg Kaindl ist der jüngste Bürgermeister im Landkreis. Der Landwirt ist 32 Jahre alt und seit 2014 im Amt. Es war ein politisches Erdbeben in der kleinsten Gemeinde im Landkreis, als Kaindl gewählt wurde. Nach zwölf Jahren im Amt war Richard Schaller das Vertrauen entzogen worden. Kaindls Ziel damals: „Ich will wieder Ruhe in den Ort bringen.“
Was war die wichtigste Entscheidung in Ihrer Gemeinde im Jahr 2018? Kaindl: Der Beschluss über den Kauf von zwei neuen Feuerwehrfahrzeugen als Ersatz für unser 30 Jahre altes Fahrzeug (LF 8).
Was war 2018 das emotionalste Ereignis für Sie als Bürgermeister?
Kaindl: Das gelungene Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen unseres Kindergartens mit großem Dorffest.
Welches Projekt ist das wichtigste im Jahr 2019?
Kaindl: Die Planungen für ein Mietshaus (Mehrgenerationenhaus) im Ortskern von Schwifting in der Nähe der Kirche.
Werden Sie 2020 erneut zur Bürgermeisterwahl antreten?
Kaindl: Ja, werde ich.
Was wollen Sie in Ihrer Gemeinde noch erreichen? Kaindl: Die angefangenen Projekte weiterbringen und abschließen. Ich möchte die Lebensqualität in Schwifting erhalten. Schwifting ist ein liebenswerter Ort, in dem sich die Bürger zu Hause fühlen. Wir haben unsere Traditionen und Feste und möchten diese in der Zukunft so weiterführen. Damit haben wir eine tolle Gemeinschaft, in der jeder zusammenhilft.
Das beste Ergebnis des ganzen Landkreises hat bei der vergangenen Kommunalwahl Thainings Bürgermeister eingefahren. Leonhard Stork wurde mit 96,8 Prozent im Amt bestätigt. Damit hatte er sein Ergebnis von 2008, als er erstmals antrat, um fast 30 Prozent übertroffen. Einen Gegenkandidaten hatte der heute 57-jährige Stork nicht. Er will 2020 wieder antreten.
Was war die wichtigste Entscheidung in Ihrer Gemeinde im Jahr 2018? Stork: Hier möchte ich keine herausheben, es gab wie in jedem Jahr viele Entscheidungen. Eine wichtige Entscheidung haben die Thaininger im Bürgerentscheid gegen die Erweiterung des Gewerbegebiets getroffen. Was war 2018 das emotionalste Ereignis für Sie als Bürgermeister?
Stork: Der Tod unseres Altbürgermeisters und Ehrenbürgers Georg Stork sen. im April. Auch die Amtsniederlegungen von zwei Gemeinderäten, die personellen Entscheidungen bei unserer Feuerwehr und die neuen Feuerwehr-Fahrzeuge, die wir in Empfang genommen haben, gehören dazu.
Welches Projekt ist das wichtigste im Jahr 2019?
Stork: Die Erweiterung unseres Kindergartens und der Bau der Wasserversorgung von Thaining und Hofstetten. Der neue Brunnen muss noch angebunden werden. Werden Sie 2020 erneut zur Bürgermeisterwahl antreten?
Stork: Ja, ich werde mich wieder zur Wahl stellen.
Was wollen Sie in Ihrer Gemeinde noch erreichen?
Die oben genannten Projekte fortführen beziehungsweise beenden. Zudem wollen wir unseren Altortsbereich in Zusammenarbeit mit der Städtebauförderung ( Anm. d. Red., Integriertes Städtebauentwicklungskonzept) und den Bürgern lebendig erhalten und möglichst zukunftsfähig gestalten. Ein Anliegen ist zudem, die gute Zusammenarbeit mit den vielen Ehrenamtlichen in unseren Vereinen fortzuführen.