Berchtold hört auf
Auch Hofstetten braucht nächstes Jahr einen neuen Bürgermeister. Was der Grund ist
Landrat Thomas Eichinger bezeichnete es als Donnerhall, und das ungläubige Raunen, das durch die Reihen der Zuhörer in der Bürgerversammlung in Hofstetten ging, zeigte, wie überrascht so mancher von dem war, was Bürgermeister Benedikt Berchtold (51) in diesem Moment verkündet hatte: „Auch mein Posten wird im kommenden Jahr zu wählen sein, denn ich stehe für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung.“
Die Doppelbelastung sei zu viel, begründete der Rathauschef seine Entscheidung. „Mein Körper gibt mir deutliche Signale“, so Berchtold weiter. Die Entscheidung, welches Aufgabengebiet er letztlich abgeben wolle, sei ihm nicht schwergefallen. „Dafür schraube ich viel zu gerne an Autos“, sagte Berchtold, der in Hofstetten eine eigene Autowerkstatt betreibt.
Die Arbeit als Gemeindeoberhaupt habe ihn in den letzten Jahren gefordert, aber es habe auch Freude bereitet, Hofstetten voranzubringen. Den überraschten Bürgern im Gasthaus Hipp signalisierte Berchtold, er sei zuversichtlich, eine kompetente Nachfolge zu finden. Auch versprach er in der restlichen Amtszeit sein Möglichstes zu tun, den Ansprüchen an das Amt des Bürgermeisters gerecht zu werden.
Seit 2008 führt Benedikt Berchtold die Geschäfte der Gemeinde Hofstetten, davor war der KfzMeister bereits sechs Jahre im Gemeinderat aktiv. In Hofstetten mit seinen Ortsteilen Hagenheim, Grünsink und Memming wird das Amt des Bürgermeisters nicht im Hauptberuf, sondern als ehrenamtliche Tätigkeit ausgeübt.
Als Kandidat der Wählergruppe „Dorfgemeinschaft Hagenheim“war Benedikt Berchtold jun. im November 2007 einstimmig nominiert worden. Bei der Kommunalwahl im Jahr 2008 setzte sich der damals 41 Jahre alte Hagenheimer schließlich mit 71,24 Prozent der Stimmen deutlich gegen Anton Probst durch, der ohne Liste angetreten war. Vor fünf Jahren erreichte er bei der Wahl dann sogar 89,97 Prozent der Stimmen.
In der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Benedikt Berchtold zudem bekannt, dass ihm einige Gemeinderäte signalisiert hätten, für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. An die Bürger appellierte er deshalb, sich bei der kommenden Kommunalwahl im Jahr 2020 aufstellen zu lassen, um im Gemeinderat die kommunale Arbeit weiterzuführen. (vang)