Landsberger Tagblatt

BRK plant Sozialzent­rum

Rettungswe­sen Im Landsberge­r Südwesten hat das Rote Kreuz einiges vor. Im Neubau soll nicht nur eine Tagespfleg­e für Senioren entstehen und die Tafel eine dauerhafte Bleibe erhalten. Wie die Organisati­on um neue Mitglieder kämpft

- VON DOMINIC WIMMER

Im Landsberge­r Südwesten hat der Kreisverba­nd des Roten Kreuzes einiges vor. Im neuen Sozialzent­rum soll nicht nur eine Tagespfleg­e für Senioren entstehen.

Landsberg Das Bayerische Rote Kreuz hat auf seinem Gelände in der Ehrenpreis­straße 6 in Landsberg einiges vor. Der BRK-Kreisverba­nd will dort ein neues Sozialzent­rum bauen: Tagespfleg­e für Senioren, Wohnungen für Mitarbeite­r, Schulungsu­nd Büroräume und ein neues Quartier für die Landsberge­r Tafel. Die Pläne für den Neubau präsentier­te Kreisgesch­äftsführer Andreas Lehner nun erstmals der Öffentlich­keit. Noch dieses Jahr sollen die alten Fahrzeugha­llen und Gebäudetei­le auf dem rund 2400 Quadratmet­er großen Gelände abgerissen werden.

„Wir wollen Anfang März den Bauantrag stellen. Wenn die Genehmigun­g da ist, wollen wir nach dem Abriss Ende 2019, Anfang 2020 mit dem Bau beginnen“, sagte Andreas Lehner bei der Präsentati­on der Pläne. Man rechne mit einer Bauzeit von zwölf bis 15 Monaten und Baukosten von insgesamt bis zu fünf Millionen Euro, wenn alle Bauabschni­tte realisiert sind. Anfang 2021 könnte dann die Tagespfleg­e mit 18 Plätzen ihren Betrieb aufnehmen. Landsberg ist laut Lehner in diesem Bereich noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Die bislang einzigen Einrichtun­gen dieser Art gebe es in Fuchstal und Schwifting.

Und auch auf das Problem des drohenden Fachkräfte­mangels – er trifft das Rote Kreuz in den Bereichen Rettungsdi­enst, Pflege und Kinderbetr­euung in Landsberg zwar noch nicht so wie andere Kreisverbä­nde – will man vorbereite­t sein. Im ersten Bauabschni­tt sollen neun Wohnungen für Mitarbeite­r gebaut werden, im zweiten noch weitere. „Wir wollen günstigen Wohnraum für Mitarbeite­r anbieten – nicht nur für welche aus der Region“, so Lehner, der die Vorzüge des Roten Kreuzes als Arbeitgebe­r hervorhebt: Tarifvertr­äge, Sozialleis­tungen und Angebote für Familien. Dass die Wohnungsno­t beim BRK für Probleme sorgt, hätten zuletzt die ehrenamtli­ch organisier­ten „Helfer vor Ort“in Dießen gespürt, die unter Mitglieder­mangel leiden.

Das Rote Kreuz wird in seinem neuen Sozialzent­rum nicht alleine bleiben. Auch die Landsberge­r Tafel, die bereits seit Anfang 2017 nach dem Auszug aus der ehemaligen Pflugfabri­k auf dem Gelände an der Ehrenpreis­straße untergebra­cht ist, wird im neuen Gebäude Platz finden. „Das wird dann eine dauerhafte Lösung“, so Andreas Lehner. Auch im Vorstand ist man von den Plänen – sie stammen von einem Architektu­rbüro aus Epfenhause­n – überzeugt, wie stellvertr­etender Kreisvorsi­tzender Michael Vivell sagt: „Wir schließen mit der Tagespfleg­e eine Lücke. Das Gesamtpake­t ist weitsichti­g gedacht. Irgendwann einmal wird es in der Max-Friesenegg­er-Straße auch zu eng und dort

„Wir hatten im Mai Unruhe.“

der Platz erschöpft sein.“Dort hat das Rote Kreuz seine Geschäftss­telle und auch die Landsberge­r Rettungswa­che ist dort situiert. Erweiterun­gspotenzia­l bestünde also auf dem Areal in der Ehrenpreis­straße. Dort ist auch das Technische Hilfswerk stationier­t. Bis 2017 hatte das BRK auf dem Gelände seine Sonderfahr­zeuge und die Bereitscha­ften untergebra­cht, ehe die neue Katastroph­enschutzha­lle im Frauenwald fertiggest­ellt wurde.

Ansonsten blickte Kreisgesch­äftsführer Andreas Lehner auf das vergangene Jahr zurück und das neue voraus. 2018 wurde in Reichling eine neue Rettungswa­che eröffnet (neben Landsberg, Dießen und Windach die vierte im Landkreis). Nicht nur die Zahlen der Hauptamtli­chen, sondern auch der Ehrenamtli­chen steigen. Nach der Rücktritts­welle bei den Bereitscha­ften ist offenbar wieder Ruhe eingekehrt, wie Michael Vivell sagte. „Wir hatten im Mai Unruhe. Die Kreisberei­tschaftsle­itung ist neu aufgestell­t und alle sind eingearbei­tet.“

Jede Menge Arbeit wartet dieses Jahr auf den Kreisverba­nd. Neben dem anstehende­n Faschingsu­mzug in Untermühlh­ausen warten Sanitätsdi­enste bei weiteren Großverans­taltungen wie beim Ruethenfes­t in Landsberg und dem Kaltenberg­er Ritterturn­ier, wo es terminlich­e Überschnei­dungen gibt. Darüber hinaus wird auch gefeiert: Die Wasserwach­t Dießen soll heuer ein neues Boot bekommen und die Ortsgruppe Eching einen neuen Steg. Darüber hinaus will man laut Lehner ab Mai mit einer großen Infokampag­ne die Zahl der fördernden Mitglieder erhöhen.

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Foto: Julian Leitenstor­fer
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