Schützen bauen eine neue Schießhalle
Vereine Die Räume der Edelweiß-Schützen am Sportplatz in Stoffen sind in die Jahre gekommen. Im Mai sollen die Arbeiten für einen Anbau beginnen. Wie die Gemeinde den Verein dabei finanziell unterstützen will
Pürgen/Stoffen Der Schützenverein Edelweiß Stoffen will eine neue Schießhalle bauen. Weil der Verein die Kosten – derzeit stehen knapp 600 000 Euro im Raum – nicht alleine tragen kann, wurde bei der Gemeinde Pürgen ein Antrag gestellt, das Vorhaben mit 350000 Euro zu unterstützen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung warteten rund 30 der 150 Vereinsmitglieder gespannt darauf, wie sich das Ratsgremium entscheiden würde. Mit nur einer Gegenstimme wurde dem Schützenverein der Zuschuss gewährt. Zugleich stellte die Gemeinde in Aussicht, eventuell fehlende finanzielle Mittel in Form eines zinslosen Darlehens zu gewähren.
Mit dem Gedanken, die Schießhalle am Sportplatz des FC Stoffen zu ertüchtigen beziehungsweise zu erneuern, beschäftigt sich der Verein schon seit ungefähr zehn Jahren, erfuhr das Landsberger Tagblatt im Gespräch mit dem Schützenmeister Florian Jehle. „Als Verein, in dem
Das Landratsamt macht Auflagen
alle ehrenamtlich tätig sind, dauert ein solcher Entwicklungsprozess länger“, so Jehle. Weil aber vonseiten des Landratsamtes bei der turnusmäßigen Kontrolle der Schießstände Auflagen gemacht wurden, habe man sich entschlossen, aktiv zu werden. „Im Bereich der neun Schießstände müssten wir die Holzverkleidung entfernen und nach den Bestimmungen des Brandschutzes eine neue Verkleidung anbringen“, nennt Jehle ein Beispiel.
Weil auch die Bausubstanz des 1978 gebauten Vereinsheims nicht mehr die beste sei, sei ein Neubau durchaus sinnvoll. Zehn Schießstände soll die neue Schießhalle haben. Denn die Edelweiß-Schützen seien durchaus erfolgreich unterwegs, sagt der Schützenmeister. Für die Rundenwettkämpfe in der Oberbayernliga brauche es moderne Wettkampfstätten. Das Gebäude, in dem sich die Schießanlagen derzeit befinden, gehöre dem FC Stoffen, sagt Jehle. Der Schützenverein plane den Neubau als Anbau an den Bestand. Rund 300 Quadratmeter groß soll das einstöckige Gebäude werden, in dem neben den Schießständen auch Umkleiden und ein Auswerteraum untergebracht werden sollen. Bevor der Gemeinderat grü- nes Licht für den Zuschuss in Höhe von 350000 Euro gab, hatten sich die Mitglieder des Gremiums in nicht öffentlicher Sitzung eingehend beraten. Wie Bürgermeister Klaus Flüß sagte, trage die Gemeinde auch die Planungskosten in Höhe von 30000 bis 40000 Euro. Mit der Überlegung, dem Verein zusätzlich – wenn nötig – ein zinsloses Darlehen zu gewähren, lehne man sich an eine ähnliche Regelung beim Bau des Vereine-Stadels in Ummendorf an. Dort habe man ein Darlehen in Höhe von 10000 Euro auf eine Laufzeit von zehn Jahren gewährt. „Das ist bereits alles zurückgezahlt“, sagte Klaus Flüß. Der Bürgermeister ist froh darüber, dass nicht die Gemeinde als Bauherr für die Schießhalle auftreten müsse. Denn das hätte wesentlich höhere Anforderungen bedeutet, beispielsweise bei der Ausschreibung der Gewerke. „Wir wären bei den Kosten sicherlich weit über eine Million Euro gekommen“, sagte Flüß. Den Mitgliedern gab er mit auf den Weg, dass von ihnen für die Verwirklichung des Projektes viel Eigenleistung abverlangt werde. Für den Schützenverein geht es jetzt darum, konkrete Angebote für den Neubau einzuholen und beim Bayerischen Sportschützenbund Zuschüsse zu beantragen.
„Das können bis zu 25 Prozent der gesamten Baukosten sein“, sagt Florian Jehle. „Mit dem Zuschuss der Gemeinde, dem Eigenkapital des Vereins und der Eigenleistung durch die Mitglieder können wir die Schießhalle realisieren.“Als Baubeginn wären aus seiner Sicht der Mai oder Juni dieses Jahres „ideal“. Dann sei die Fertigstellung des Anbaus „vielleicht schon Ende des Jahres oder Anfang 2019“fertig.