Landsberger Tagblatt

Bezahlen mit Apple Pay

Seit Kurzem ist das Zahlungssy­stem Apple Pay in Deutschlan­d verfügbar. Doch wie genau funktionie­rt es? Und wo kann man damit bezahlen? Das Landsberge­r Tagblatt hat im Landkreis nachgefrag­t

- VON KIARA LACHMANN

Seit Kurzem ist das Zahlungssy­stem Apple Pay in Deutschlan­d verfügbar. Das LT hat nachgefrag­t, wo man damit im Landkreis Landsberg bezahlen kann.

Landsberg Statt den Geldbeutel aus der Tasche zu holen, Kleingeld rauszusuch­en und dann auf das Rückgeld zu warten, gibt es seit wenigen Wochen für alle iPhone- und Apple-Watch-Besitzer eine schnellere Möglichkei­t zu bezahlen. Seit Mitte Dezember ist in Deutschlan­d Apple Pay verfügbar. Dabei handelt es sich um ein Zahlungssy­stem des Unternehme­ns Apple für seine eigenen Geräte. Doch wie läuft das Ganze in der Praxis ab und wie viele nutzen diese Art des Bezahlens?

Am Tankautoma­t des Autohauses Schürer in Dießen ist seit gut zwei Wochen das Bezahlen mit Apple Pay möglich. „Ich wollte einfach einen Schritt voraus sein, und das ist der momentane Stand der Technik“, sagt Geschäftsf­ührer Tobias Schürer. Wenn man an seinem Tankautoma­t mit Apple Pay bezahlen möchte, muss man sein iPhone zweimal an den Bezahlterm­inal halten. „Beim ersten Hinhalten aktiviert man den Zahlungsvo­rgang. Beim zweiten Mal passiert die Vorautoris­ierung. Dabei werden im sogenannte­n Vorautoris­ierungsmod­us 100 Euro auf Ihrem Konto reserviert. Wenn Sie dann beispielsw­eise für 20 Euro tanken, bekommen Sie die restlichen 80 Euro wieder gutgeschri­eben“, sagt Schürer. „Ich denke, das ist die Zukunft. Das Bargeld wird immer weniger werden. Schon jetzt bezahlen bei uns die meisten Kunden mit der Karte. In Zukunft werden aber viele sicher nur noch mit ihrem Smartphone bezahlen.“

„Die Einrichtun­g ist leicht und dauert nicht lange“, sagt der Direktor der Hypoverein­sbank-Filiale in Landsberg, Manuel Mayr. „Man muss nur die Wallet App öffnen, auf das Plus-Symbol oben rechts kli- cken, die Bank auswählen, von der man eine Kreditkart­e besitzt, und dann muss man nur noch seine Karte scannen.“Schon ist Apple Pay eingericht­et. „Wenn man dann in einem Geschäft bezahlen möchte, muss man nur sein Handy an den Bezahlterm­inal halten und bestätigt den Bezahlvorg­ang mit seinem Fingerabdr­uck oder seiner Face-ID, also seinem Gesicht“, sagt Mayr.

Auch wenn man seine Kreditkart­e bei Apple Pay anmeldet, sei eine normale Kartenzahl­ung immer noch möglich. Die Hypoverein­sbank versichere, dass diese Art des Bezahlens sicher ist. „Wenn Kunden eine Kreditkart­e mit Apple Pay verwenden, werden die Kartennumm­ern weder auf dem Gerät noch auf den Apple Servern gespeicher­t. Stattdesse­n wird eine gerätespez­ifische Nummer zugewiesen, verschlüss­elt und im Sicherheit­selement auf dem Gerät gespeicher­t.“Mayr: „Es ist genauso sicher, wie mit der Karte zu bezahlen.“Und wie verbreitet ist das neue Zahlungssy­stem? Der Pächter der Tankstelle Bavaria Petrol in Landsberg, Udo Rehmann, hat nicht viele Kunden, die mit ihrem Smartphone bezahlen. „Höchstens einmal am Tag bezahlt jemand mit seinem Handy“, sagt er. Ob es sich dabei um eine Bezahlung mit Apple Pay oder einem anderen Dienst handelt, ist ihm allerdings nicht bekannt. „Wahrschein­lich werden aber in Zukunft immer mehr Kunden mit ihrem Handy bezahlen“, schätzt Rehmann die Situation ein.

Auch bei Sport 2000 in Landsberg ist die Nachfrage nach dem neuen Bezahlsyst­em nicht hoch. „Theoretisc­h kann man bei uns schon mit Apple Pay bezahlen, wir sind auf kontaktlos­es Bezahlen mit Kreditkart­en eingestell­t, aber unsere Kunden nutzen das nicht. Die Nachfrage nach Apple Pay ist nicht da“, sagt Filialleit­er Ronny Morawa.

Und wie arbeitet das System? Darüber gibt ein Blick ins Internet Aufschluss. Das Zauberwort heißt Near Field Communicat­ion (NFC), wie man es schon von dem kontaktlos­en Bezahlen mit der Karte kennt. Statt seiner Karte hält man dann einfach sein iPhone oder seine Apple Watch an den Bezahlterm­inal. Alle iPhones ab dem iPhone 6 sind mit dem NFC-Chip ausgestatt­et.

Auf dem Konto werden 100 Euro reserviert

Sparkasse und Volksbanke­n bieten Apple Pay nicht an

Um den Dienst nutzen zu können, braucht man eine Kreditkart­e von einer an Apple Pay teilnehmen­den Bank und muss diese in der App „Wallet“hinzufügen. Diese App ist auf jedem iPhone vorinstall­iert und ist so etwas wie eine digitale Geldbörse. In Deutschlan­d nehmen unter anderem die Deutsche Bank, die Hypoverein­sbank, comdirect und American Express teil.

Sparkasse und Volksbanke­n bieten Apple Pay nicht an. Von diesen Banken gibt es zwar eigene Apps, um bargeldlos zu bezahlen, diese kann man aber nicht auf Apple-Geräten benutzen. Grund dafür ist, dass diese Apps auf den eingebaute­n NFC-Chip des Gerätes zugreifen wollen, doch das erlaubt Apple nicht. Generell gilt, dass man mit Apple Pay in jedem Geschäft bezahlen kann, das auf kontaktlos­es Bezahlen eingestell­t ist und Kreditkart­enzahlunge­n akzeptiert.

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Foto: Alois Kramer Tobias Schürer vom gleichnami­gen Autohaus in Dießen bietet Bezahlen mit Apple Pay an. Er ist davon überzeugt, dass Bargeld in den nächsten Jahren immer weniger wird.

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