Ein Paket gegen Verspätungen und Ausfälle
Die Züge der Regiobahn BRB fahren wieder, aber sie sind immer noch unpünktlich
Landkreis Seit Samstag fahren sie wieder, die Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB). In der vergangenen Woche waren zwischen Bobingen und Augsburg etwa 20 Prozent der Züge und zwischen Landsberg und Kaufering sämtliche Verbindungen ausgefallen. Grund für die Zugausfälle war Personalmangel. Lokführer sind in ganz Deutschland rar, und nun kamen bei der BRB krankheitsbedingte Ausfälle hinzu.
Allerdings waren auch am Montag wieder viele Züge verspätet. Dieses Problem wollen die BRB und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert, mit einem Maßnahmenpaket angehen. Darauf hatte man sich in einem Krisengespräch geeinigt, zu dem die Eisenbahngesellschaft die BRB nach München zitiert hatte (LT berichtete). Laut BEG waren auf der Ostallgäu-Lechfeld-Bahn, also den Strecken zwischen Landsberg und Augsburg sowie Füssen und Augsburg, seit der Übernahme durch die BRB im Dezember nur etwa 80 Prozent der Züge pünktlich (das heißt nicht mehr als fünf Minuten zu spät). Mehrere Punkte wurden bei dem Gespräch beschlossen, um die Pünktlichkeit zu verbessern und Zugausfälle zu vermeiden:
● Kaufering In Kaufering kommt es immer wieder zu Problemen, weil derzeit die Strecke zwischen Buchloe und Geltendorf elektrifiziert wird. Wegen dieser Baustelle sind Streckenabschnitte oft nur einspurig befahrbar, sodass es immer wieder passiert, dass Züge nicht pünktlich losfahren können, weil eine andere verspätete Bahn auf dem Gleis unterwegs ist. Und was Pendler besonders ärgert: Oft warten Anschlusszüge bei Verspätungen nicht. Das will man durch verbesserte Kommunikation in den Griff bekommen. „Die Züge sollen innerhalb einer vertretbaren Verspätungskulanz aufeinander warten“, sagt BRBSprecher Christopher Raabe.
● Mehr Waggons Die BRB will zeitig mehr Waggons einsetzen, wenn man merkt, dass die Nachfrage besonders groß ist. „Diese zusätzlichen Waggons werden vor allem an den großen Bahnhöfen wie Augsburg und München angekoppelt, weil da die Möglichkeiten besser sind“, so BRB-Sprecher Raabe.
● Personal Die BRB sucht verstärkt nach Lokführern, auch im Ausland. Damit sollen Situationen wie vergangene Woche, als wegen Krankheit zahlreiche Züge ausfielen, vermieden werden.
● Infos Viele Bahnfahrer ärgert, dass sie erst spät oder gar nicht erfahren, dass ihr Zug unpünktlich ist. Ein externer Gutachter soll dafür sorgen, dass die diversen Systeme der Fahrgastinformation besser aufeinander abgestimmt werden.
● Fahrzeugstörungen Die Anzeigen, Heizungen, Trittstufen und Kupplungen an den BRB-Zügen sollen besser überprüft werden. „Mich hat es schon gewundert, dass es bei diesen neuen Fahrzeugen solche Probleme gibt“, sagt Errol Yazgac von Pro Bahn. Er hofft, dass man die Verspätungen möglichst schnell in den Griff bekommt. Raabe will sich nicht festlegen, wie schnell diese Maßnahmen greifen.