Landsberger Tagblatt

Denklingen plant eine Kita für 160 Kinder

Die Gemeinde setzt bei dem Neubau auf die große Lösung. Eine Kostenschä­tzung gibt es noch nicht, aber einen Wunschterm­in für den Start

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Denklingen Der Denklinger Gemeindera­t hat beschlosse­n, eine neue Kindertage­sstätte zu bauen. Wird die Einrichtun­g wie angedacht realisiert, würde sich die Zahl der Betreuungs­plätze deutlich erhöhen. Bislang werden 91 Kinder in der Denklinger Kita betreut, künftig könnten es etwa 160 sein, sagt Bürgermeis­ter Andreas Braunegger im Gespräch mit dem LT. Das Grundstück, auf dem die Kita entstehen soll, ist 3200 Quadratmet­er groß. Dabei handelt es sich um die Adresse Hauptstraß­e 29. „Bei der geplanten Größe der Einrichtun­g wird es ein zweigescho­ssiges Haus werden, so viel ist schon klar. Anders lässt es sich auf dem Areal nicht realisiere­n“, informiert der Bürgermeis­ter. Nur so bleibe ausreichen­d Platz für die vorgeschri­ebenen Außenfläch­en.

Das Projekt steckt noch in den Kinderschu­hen. In der vergangene­n Gemeindera­tssitzung wurde festgelegt, welche Vertreter der Kommune dem Gremium angehören sollen, das sich mit der Auswahl der Planer beschäftig­t. Dazu gehören der Erste und Zweite Bürgermeis­ter, der Geschäftss­tellenleit­er von Denklingen und einige Gemeinderä­te. Erst wenn festgelegt ist, welche Fachleute mit der Planung beauftragt werden, und diese ihre Arbeit aufgenomme­n haben, wird es auch eine Kostenschä­tzung geben.

Die Frage der Finanzieru­ng soll bei einer Klausur im März besprochen werden. Es sei auch denkbar, dass dafür ein Kredit aufgenomme­n werde. Der Neubau der Kindertage­sstätte ist nicht das einzige Großprojek­t, das in Denklingen in den kommenden Jahren ansteht und fi- nanziert werden muss. Die Erneuerung der Trinkwasse­rversorgun­g – das LT berichtete – wird mit voraussich­tlich mehr als elf Millionen Euro veranschla­gt, das geplante Bürger- und Vereinszen­trum wird wohl auch mehr als 13 Millionen Euro kosten.

Für die Kindertage­sstätte gibt es zwar noch keine Kostenschä­tzung, dafür aber schon einen Wunschterm­in, wann die Einrichtun­g eröffnen soll. „Wir möchten gerne im September 2021 starten, wenn das neue Kindergart­enjahr beginnt“, sagt Bürgermeis­ter Braunegger.

Die Zahl der Krippengru­ppen soll sich dann von einer auf drei erhöhen und die Zahl der Kindergart­engruppen von derzeit drei auf fünf. Dass sich immer mehr Eltern dafür entscheide­n, einen Betreuungs­platz in Anspruch zu nehmen, ist ein Trend, der sich bundesweit beobachten lässt, die Größe der geplanten Einrichtun­g überrascht aber. „Wir haben in den vergangene­n Jahren immer wieder auf die Kapazitäts­engpässe bei der Kindertage­sstätte reagieren müssen. Eine Gruppe ist in der Schule untergebra­cht und einige Kinder werden in anderen Gemeinden betreut, weil wir keine freien Plätze mehr haben“, beschreibt der Bürgermeis­ter die aktuelle Situation. „Es war eine bewusste Entscheidu­ng, etwas großzügige­r zu planen, damit wir uns in ein paar Jahren nicht schon wieder mit der Frage einer möglichen Erweiterun­g beschäftig­en müssen“, ergänzt er.

Aktuell hat Denklingen etwa 2800 Einwohner, die Gemeinde wachse aber, betont Braunegger. Er verweist auf die zwei neuen Baugebiete mit jeweils 50 Bauplätzen. Dort siedelten sich viele Familien an. Hinzu komme, dass ein Bauträger weitere Wohneinhei­ten plane. Zwei Gebäude habe das Unternehme­n im Buchweg bereits errichtet.

Die Gemeinde wächst weiter stark an

Weitere sollen folgen. „Die Gespräche mit der Firma laufen noch. Im Raum steht, dass es am Ende 50 bis 60 Wohneinhei­ten sein könnten, was dann auch wieder Auswirkung­en auf den Betreuungs­bedarf in der Kindertage­sstätte haben würde.“

Aufgrund der steigenden Zahl an Kindern erwartet der Bürgermeis­ter, dass die in der Schule untergebra­chte Gruppe die dortigen Räumlichke­iten perspektiv­isch nicht mehr nutzen kann, weil in der Folge auch die Schülerzah­l steige und der Platz wieder für den Unterricht benötigt werde. Und dann seien da auch noch die Mitarbeite­r der Firmen im Ort, allen voran vom größten Arbeitgebe­r, der Firma Hirschvoge­l: Diese fragten bei der Gemeinde in der Vergangenh­eit immer wieder mal an, ob es eine Betreuungs­möglichkei­t für ihren Nachwuchs gibt, auch wenn sie selbst nicht in Denklingen leben, berichtet Braunegger.

Bislang befindet sich die Kindertage­sstätte in Trägerscha­ft der Kirche, ob dies künftig auch der Fall sein wird, sei derzeit noch unklar, so Braunegger. „Wir sind auf der Suche nach einem Träger und führen dazu Gespräche.“

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Foto: Julian Leitenstor­fer Zentral im Dorf, auf dem Grundstück Hauptstraß­e 29, will die Gemeinde Denklingen eine neue Kindertage­sstätte für 160 Kinder errichten.

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