Denklingen plant eine Kita für 160 Kinder
Die Gemeinde setzt bei dem Neubau auf die große Lösung. Eine Kostenschätzung gibt es noch nicht, aber einen Wunschtermin für den Start
Denklingen Der Denklinger Gemeinderat hat beschlossen, eine neue Kindertagesstätte zu bauen. Wird die Einrichtung wie angedacht realisiert, würde sich die Zahl der Betreuungsplätze deutlich erhöhen. Bislang werden 91 Kinder in der Denklinger Kita betreut, künftig könnten es etwa 160 sein, sagt Bürgermeister Andreas Braunegger im Gespräch mit dem LT. Das Grundstück, auf dem die Kita entstehen soll, ist 3200 Quadratmeter groß. Dabei handelt es sich um die Adresse Hauptstraße 29. „Bei der geplanten Größe der Einrichtung wird es ein zweigeschossiges Haus werden, so viel ist schon klar. Anders lässt es sich auf dem Areal nicht realisieren“, informiert der Bürgermeister. Nur so bleibe ausreichend Platz für die vorgeschriebenen Außenflächen.
Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen. In der vergangenen Gemeinderatssitzung wurde festgelegt, welche Vertreter der Kommune dem Gremium angehören sollen, das sich mit der Auswahl der Planer beschäftigt. Dazu gehören der Erste und Zweite Bürgermeister, der Geschäftsstellenleiter von Denklingen und einige Gemeinderäte. Erst wenn festgelegt ist, welche Fachleute mit der Planung beauftragt werden, und diese ihre Arbeit aufgenommen haben, wird es auch eine Kostenschätzung geben.
Die Frage der Finanzierung soll bei einer Klausur im März besprochen werden. Es sei auch denkbar, dass dafür ein Kredit aufgenommen werde. Der Neubau der Kindertagesstätte ist nicht das einzige Großprojekt, das in Denklingen in den kommenden Jahren ansteht und fi- nanziert werden muss. Die Erneuerung der Trinkwasserversorgung – das LT berichtete – wird mit voraussichtlich mehr als elf Millionen Euro veranschlagt, das geplante Bürger- und Vereinszentrum wird wohl auch mehr als 13 Millionen Euro kosten.
Für die Kindertagesstätte gibt es zwar noch keine Kostenschätzung, dafür aber schon einen Wunschtermin, wann die Einrichtung eröffnen soll. „Wir möchten gerne im September 2021 starten, wenn das neue Kindergartenjahr beginnt“, sagt Bürgermeister Braunegger.
Die Zahl der Krippengruppen soll sich dann von einer auf drei erhöhen und die Zahl der Kindergartengruppen von derzeit drei auf fünf. Dass sich immer mehr Eltern dafür entscheiden, einen Betreuungsplatz in Anspruch zu nehmen, ist ein Trend, der sich bundesweit beobachten lässt, die Größe der geplanten Einrichtung überrascht aber. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Kapazitätsengpässe bei der Kindertagesstätte reagieren müssen. Eine Gruppe ist in der Schule untergebracht und einige Kinder werden in anderen Gemeinden betreut, weil wir keine freien Plätze mehr haben“, beschreibt der Bürgermeister die aktuelle Situation. „Es war eine bewusste Entscheidung, etwas großzügiger zu planen, damit wir uns in ein paar Jahren nicht schon wieder mit der Frage einer möglichen Erweiterung beschäftigen müssen“, ergänzt er.
Aktuell hat Denklingen etwa 2800 Einwohner, die Gemeinde wachse aber, betont Braunegger. Er verweist auf die zwei neuen Baugebiete mit jeweils 50 Bauplätzen. Dort siedelten sich viele Familien an. Hinzu komme, dass ein Bauträger weitere Wohneinheiten plane. Zwei Gebäude habe das Unternehmen im Buchweg bereits errichtet.
Die Gemeinde wächst weiter stark an
Weitere sollen folgen. „Die Gespräche mit der Firma laufen noch. Im Raum steht, dass es am Ende 50 bis 60 Wohneinheiten sein könnten, was dann auch wieder Auswirkungen auf den Betreuungsbedarf in der Kindertagesstätte haben würde.“
Aufgrund der steigenden Zahl an Kindern erwartet der Bürgermeister, dass die in der Schule untergebrachte Gruppe die dortigen Räumlichkeiten perspektivisch nicht mehr nutzen kann, weil in der Folge auch die Schülerzahl steige und der Platz wieder für den Unterricht benötigt werde. Und dann seien da auch noch die Mitarbeiter der Firmen im Ort, allen voran vom größten Arbeitgeber, der Firma Hirschvogel: Diese fragten bei der Gemeinde in der Vergangenheit immer wieder mal an, ob es eine Betreuungsmöglichkeit für ihren Nachwuchs gibt, auch wenn sie selbst nicht in Denklingen leben, berichtet Braunegger.
Bislang befindet sich die Kindertagesstätte in Trägerschaft der Kirche, ob dies künftig auch der Fall sein wird, sei derzeit noch unklar, so Braunegger. „Wir sind auf der Suche nach einem Träger und führen dazu Gespräche.“