So soll Geschichte auf dem Lechfeld erlebbar werden
Projekt Der Friedensweg verbindet vier Gemeinden. Die Zahl der Informationspunkte soll deutlich erhöht werden
Das Lechfeld ist ein Ort mit langer Historie. Unter anderem besiegte Otto der Große hier im Jahr 955 die Ungarn. Unter anderem deshalb kam vor fast sieben Jahren die Idee eines Friedenswegs auf. Dieser soll verschiedene Ausflugs- und Attraktionsstationen beinhalten und die vier Gemeinden Graben, Untermeitingen, Klosterlechfeld und Obermeitingen verbinden. Die unterschiedlichen Kunstwerke und Stationen sollen zugleich zum Verweilen einladen. Das Projekt war jetzt Thema bei einer gemeinsamen Gemeinderatssitzung der vier Kommunen.
Anfangs waren elf Stationen und Informationsstelen an den prominenten Punkten geplant. Bei der Ausschreibung sollten es je 16 sein und jetzt sind 25 Stationen mit je einer Stele vorgesehen. Eine Kostenberechnung liegt bislang nur für die Variante mit 16 Stelen vor: 92000 Euro. Etwa die Hälfte wird über Mittel der Städtebauförderung finanziert.
In den vergangenen sieben Jahren wurden erst drei Stationen verwirklicht. „Wir müssen darauf aufbauen und den Friedensweg ausschildern“, sagte Untermeitingens Bürgermeister Simon Schropp. Mit Zuschüssen aus der Städtebauförderung wurde vergangenes Jahr ein Wettbewerb durchgeführt. Eine Fachjury wählte als Gewinner die Agentur Liquid aus Augsburg aus. Deren Geschäftsleiter Ilja Sallacz stellte nun den Entwurf eines einheitlichen Leitsystems vor.
Die Stelen sind aus Aluminium und dadurch wetterfest und robust. Ziel sei es, einen visuellen Leitfaden für die Stationen zu entwickeln. „Es ist ein Seiltanz, da die Stelen aus der Ferne zu sehen sein sollen. Sie dürfen aber nicht total bunt sein, sondern müssen auch seriös wirken“, so Sallacz. Deshalb sei jede Stele individuell in ihrer Farbgebung und Musterung und könne so an die Umgebung angepasst werden.
Die Stelen sind entweder 1,05 oder 1,65 Meter groß. Die Informationen zu dem jeweiligen Standort sind zwecks Lesbarkeit im oberen Bereich angebracht. Auf der Rückseite soll eine Art Briefkasten integriert werden, in welchem Flyer zum Mitnehmen mit Infos zu allen Stationen des Friedenswegs und einer Karte enthalten sind. Von einer Station zur nächsten sollen kleine Wegesteine eine etwaige Richtungsänderung anzeigen. Die Räte aus den vier Gemeinden bewerteten die Gestaltung der präsentierten Stele überwiegend positiv.
Es gab aber auch einige wenige Kritikpunkte. So wurde beispielsweise aus finanziellen Gründen angeregt, auf den „Briefkasten“für die Flyer zu verzichten und diese stattdessen in den Rathäusern auszulegen. Klosterlechfelds Bürgermeister Rudolf Schneider sprach sich für einen solchen aus, da viele Menschen die Informationen vor Ort haben möchten. Mehrere Räte äußerten den Wunsch nach einer Nummerierung der Stelen zur besseren Orientierung, die man bei einer Erweiterung der Stationen einfach austauschen könnte. Auf geteiltes Echo stieß die Schreibweise des Schriftzugs „FRIEdensWEG“.
Simon Schropp freute sich, dass das Thema neuen Schwung bekomme. Er sprach von „wunderschönen Baudenkmälern“auf dem Lechfeld. Obermeitingens Bürgermeister Erwin Losert erinnerte an die schrecklichen Zeiten in der deutschen Geschichte: „Man muss die Menschen daran erinnern, was passiert ist. Wir dürfen nicht nur über schöne Standorte nachdenken.“
Der jetzige Auftrag an Ilka Siebeneicher vom Büro Opla ist, die Streckenführung zwischen den nun 25 Stationen zu optimieren und anzupassen.