Landsberger Tagblatt

Der Mordprozes­s Angelika Baron

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● Anklage Stefan E. soll die 36-jährige Prostituie­rte Angelika Baron in der Nacht auf den 25. September 1993 umgebracht haben. Unter anderem aus Habgier, wie die Ermittler vermuten. Stefan E. habe es auf die Einnahmen der Frau abgesehen. Als Indiz werten die Ermittler DNA-Spuren des Mannes im Bereich des linken Fußes der Leiche des Opfers. Dort soll die Prostituie­rte ihre Einnahmen zwischen zwei Socken versteckt haben.

● Prozess Seit dem 6. Dezember 2018 läuft die Verhandlun­g vor der Schwurgeri­chtskammer des Augsburger Landgerich­tes. Es ist ein Mammutproz­ess, in dem nominell noch elf Verhandlun­gstage bis Ende April anstehen. Die Verteidigu­ng hat zuletzt noch mehrere Beweisantr­äge gestellt, darunter ein Gutachten zum Möbelfuß, einem wichtigen Beweismitt­el. Wie die Kammer mit den Anträgen verfährt, ist noch unklar.

● Ungeklärte Morde Der Fall Angelika Baron ist einer der jüngsten ungeklärte­n Tötungsdel­ikte im Augsburger Raum. In den letzten Jahren hat die Kripo alle Mordfälle gelöst. Die meisten ungelösten Morde in der Region stammen aus früheren Jahrzehnte­n, etwa den 60er Jahren. Dass sie noch aufgeklärt werden, ist angesichts der zeitlichen Distanz unwahrsche­inlich. Es ist also gut möglich, dass so schnell kein weiterer „Cold Case“aus der Region am Augsburger Landgerich­t verhandelt wird. (jaka)

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Repro: Bernd Hohlen Angelika Baron wurde 1993 ermordet. Mehr als 25 Jahre später könnte das Rätsel um ihren Tod endlich gelöst werden.
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Foto: Klaus Rainer Krieger Seit Dezember steht Stefan E. – hier mit Verteidige­r Klaus Rödl – vor Gericht. Der 50-Jährige soll die Prostituie­rte getötet haben.

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