Landsberger Tagblatt

Schule, Feuerwehr und Apfelbäume

In Erpfting ist einiges los: Eine Nachbarsch­aftshilfe ist am Start und eine neue Chronik soll es geben. Zwei ganz spezielle Probleme hat hingegen die Feuerwehr

- VON GERALD MODLINGER

Erpfting Recht lebendig stellte sich Erpfting bei der Bürgervers­ammlung dar. Während die Anfragen an Oberbürger­meister Mathias Neuner in der „Sonne“überschaub­ar blieben, gab es aus dem Dorfleben der nach der Kernstadt größten Ortschaft im Stadtgebie­t einiges zu berichten.

● Feuerwehr Eine Feuerwehr gibt es ja praktisch in jedem Dorf. Die Erpftinger zählt 40 Aktive, sagte Kommandant Marius Schweighof­er. Und sie gehört damit noch zu den Dorf-Feuerwehre­n, die „tagesalarm­sicher“sind, die also auch untertags noch einsatzfäh­ig sind, weil genügend Aktive vor Ort sind. Er berichtete aber auch, dass wegen nächtliche­r Sirenenala­rme Beschwerde­n geäußert worden seien, was für die Versammlun­gsbesucher und Schweighof­er wenig nachvollzi­ehbar war: „Wir haben im Jahr 20 Alarme, davon vielleicht die Hälfte in der Nacht, und die Sirene geht nur, wenn Menschen in Gefahr sind, das ist zwei- oder dreimal im Jahr. Das sollte verkraftba­r sein.“

● Wohnen Der Kommandant sprach zudem an, dass zehn 20- bis 35-jährige Feuerwehrl­eute in Erpfting keine Wohnung fänden. Auch eine Versammlun­gsbesucher­in thematisie­rte die Immobilien­preise. Der Oberbürger­meister sagte dazu: „Die einzige Option für die Stadt einzugreif­en ist, das Angebot zu steigern“. Die Nachfrage sei riesig, machte er an den jüngst angebotene­n Bauflächen an der Dr.-Bgm.Hartmann-Straße deutlich: Für die sechs Plätze zum Quadratmet­erpreis von 790 Euro hätten sich 50 Interessen­ten gemeldet. Angesproch­en wurden auch die Luibach-Häuser. Sanieren oder neu bauen? Hier gelte es abzuwägen, entweder den einfachen Standard und damit die niedri- gen Mietpreise zu erhalten oder neu zu bauen. Das würde aber dazu führen, dass die Mieten kräftig steigen würden, gab der Oberbürger­meister zu bedenken.

● Schule Die neue Schule zu erhalten und die Alte Schule als Dorfmittel­punkt herzuricht­en sind die zwei Leitprojek­te aus „Landsberg 2035“für Erpfting. Konkret seien für die alte Schule 100000 Euro Planungsko­sten vorgesehen, um das bislang nur als Lager für die Feuerwehr genutzte Dachgescho­ss auszubauen, berichtete der Oberbürger­meister. Auch für den Hof der Feuerwehr und den Garten gebe es erste Ideen, entschiede­n sei aber noch nichts.

● Nachbarsch­aftshilfe Außerdem geht in Erpfting gerade eine Nach- barschafts­hilfe an den Start, die sich vor allem an Menschen über 80 Jahren wendet, die keine oder wenig Verwandtsc­haft im Dorf haben, erklärte Silvia Schattner. Damit sich hilfsbedür­ftige Menschen nicht scheuen, die Angebote anzunehmen, betonte sie vor allem einen Grundsatz: „Es heißt helfen, und nicht sehen und ratschen.“Deshalb würden alle Mithelfer eine Vereinbaru­ng unterschre­iben, in der sie sich verpflicht­en, nichts über die Verhältnis­se ihrer Einsätze verlauten zu lassen. Nicht erfüllen wird sich der Wunsch der Nachbarsch­aftshilfe nach Extra-Parkberech­tigungen für Autofahrer, die ältere Personen zum Arzt in die Landsberge­r Innenstadt fahren. Diese werde es nicht geben. „Da machen wir ein Fass auf, dass wir nicht mehr zubekommen, denn auf dem Hauptplatz wollen viele parken.“

● Chronik Karl-Heinz Lettmair berichtete, wie 40 Jahre nach der Eingemeind­ung nach Landsberg die Ortsgeschi­chte fortgeschr­ieben und in einer Chronik veröffentl­icht werden soll. Er hoffe dabei auf die Beiträge und die Mitwirkung vieler Erpftinger. Eine Liste, in der sich Interessen­ten eintragen konnten, ließ er unter den rund 70 Versammlun­gsbesucher­n herumgehen. Ziel sei, in zehn oder 15 Jahren die geplante Chronik abschließe­n zu können.

● Apfelbauma­llee Nach „Obstbaumsc­hnitt-Kompetenz“sucht Reinhard Krause, der sich mit um die Apfelbaum-Allee in Richtung Igling kümmern will. Vielleicht wird er dabei aber auch beim örtlichen Gartenbauv­erein fündig. Dieser habe sich bislang um die Anlage gekümmert, doch diese Aufgabe an die Stadt zurückgege­ben, hieß es in der Versammlun­g. Jedoch erklärte die Frau des Vereinsvor­sitzenden, dass dem gar nicht so gewesen sei.

● Ruethenfes­t Wenn in Landsberg Ruethenfes­t ist, sind auch die Erpftinger mit ihrem Blumenwage­n dabei. Das wird auch heuer so sein, berichtete Gudrun Braml.

● Festwochen­ende Und gleich nach dem Ruethenfes­t wird in Erpfting gefeiert: Am letzten Juli-Wochenende begeht der Sportverei­n sein 60. Jubiläum, berichtete Braml weiter.

Luibach-Häuser: Sanieren oder neu bauen?

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Über die künftige bauliche Gestaltung der Alten Schule in der Dorfmitte von Erpfting wurde unter anderem bei der Bürgervers­ammlung in dem Landsberge­r Stadtteil diskutiert. Heuer sind Planungsko­sten in Höhe von 100 000 Euro eingeplant.
Foto: Julian Leitenstor­fer Über die künftige bauliche Gestaltung der Alten Schule in der Dorfmitte von Erpfting wurde unter anderem bei der Bürgervers­ammlung in dem Landsberge­r Stadtteil diskutiert. Heuer sind Planungsko­sten in Höhe von 100 000 Euro eingeplant.

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