Polizisten sagen aus
Im Mordprozess gegen einen Landsberger sagen zwei Polizisten vor dem Landgericht Göttingen aus. Ihnen vertraute sich der Mann an, nachdem er sich an einer Lechbrücke erhängen wollte
Im Mordprozess gegen einen Landsberger vor dem Landgericht Göttingen haben gestern zwei Polizisten ausgesagt. Wie der Mann die Tat gestand.
an seinem damaligen Wohnort im südniedersächsischen KatlenburgLindau einen 37-jährigen Wohnungsnachbarn aus Mordlust getötet zu haben. Später habe er die Leiche zerstückelt und vergraben.
Zwei Tage vor dem Suizidversuch an der Lechbrücke war der Angeklagte schon einmal in die Psychiatrie gekommen, nachdem er mit einem Strick im Wald aufgegriffen worden war. Als die Polizisten an der Brücke eintrafen, trafen sie auf mehrere Asylbewerber. Diese hatten dem 28-Jährigen bereits ein Nylonseil vom Hals abgenommen, mit dem dieser sich hatte erhängen wollen, berichtete einer der beiden Polizisten. Das andere Ende des Seils war noch an der Brücke befestigt.
Wäre der Angeklagte mit dem Seil um den Hals in die Tiefe gesprungen, hätte er dies nicht überlebt, meinte der Beamte. Die Asylbewerber hätten beruhigend auf den Der Eichensee bei Pflugdorf gestern Nachmittag. Warum im Vilgertshofener Gemeinderat darüber diskutiert wurde, lesen Sie heute auf »Seite 28 und im »Kommentar. Mann eingeredet und ihn vom Brückengeländer abgeschirmt.
Der 28-Jährige sei ein „Häufchen Elend“gewesen, sagte der Polizist, „völlig in sich gekehrt, tieftraurig.“Als sie ihm erklärten, dass sie ihn mit einem Rettungswagen in die psychiatrische Klinik bringen würden, habe er gesagt, dass ein Krankenhaus nicht der richtige Ort für ihn sei. „Die Sicherungsverwahrung wäre besser.“Nach dem Eintreffen in der Klinik habe er sie darum gebeten, bei ihm zu bleiben, da er ihnen etwas mitteilen müsse. Ähnliche Andeutungen habe er auch schon auf der Brücke gemacht, berichtete die zweite Polizeibeamtin. „Wenn er sagen würde, was er angestellt hat, dann wär’ ganz schön was los“, habe er gesagt.
Die Beamten bekamen dann einen separaten Raum zur Verfügung gestellt. Der 28-Jährige habe zu Beginn gesagt: „Ich hab das Schlimmste gemacht, was man machen kann.“Als der Polizist ihn fragte, ob er jemanden umgebracht habe, habe der 28-Jährige „Ja“gesagt. „Da ist mir die Luft weggeblieben“, sagte der Beamte.
Nach und nach habe der 28-Jährige dann erzählt, was er acht Monate zuvor getan habe. Wie er seinem Wohnungsnachbarn, mit dem er sich häufiger traf und Alkohol trank, im Verlauf eines Streits mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe. Wie er ihn dann, als der 37-Jährige nicht aufhörte zu schreien, mit einer Schnur erdrosselt habe. Wie er den Toten zunächst in der Wohnung liegen ließ und 24 Stunden später mit schwarzen Plastiksäcken und schwarzen Einweghandschuhen in die Wohnung zurückgekehrt sei. Wie er den Toten ins Bad gezogen und mit einem Messer aus dessen Küche zerteilt habe, um die Leiche besser transportieren zu können.
Der 28-Jährige habe geschildert, wie er die Leiche zerstückelt habe. „Das war Hardcore“, sagte der Beamte. Danach habe der sehr aufgewühlte 28-Jährige erzählt, wie er noch in der gleichen Nacht die Leichenteile hinaustrug und in ein Loch schüttete, das er in der Feldmark gegraben hatte. Später habe der mutmaßliche Täter das Badezimmer gereinigt und die benutzten Plastiksäcke und seine Kleidung in den Müll geworfen. Einige Wochen später sei er zurück zu seiner Mutter nach Landsberg gezogen. Um kurz nach Mitternacht war die Vernehmung beendet. „Ich weiß nicht, wer erleichterter war – er oder ich“, meinte der Polizist in seiner Zeugenaussage vor Gericht.
Der Prozess vor dem Landgericht Göttingen wird Mitte März fortgesetzt.
Was es in Deutschland nicht alles gibt: Vereine wie „Die Verehrer der Zahl Pi“, Teebeutelweitwurf und die Gesellschaft für das Badewesen. Die bezweckt durch ihre Tätigkeit, das deutsche Badewesen durch Wort, Schrift und Bild zu fördern und dadurch zur Verbesserung der gesellschaftlichen Grundlagen für die Bereiche Gesundheit, Sport und Erholung beizutragen. Soweit der Satzungstext.
Ins wirkliche Leben übertragen, sorgt die Gesellschaft für das Badewesen derzeit für reichlich Verdruss im Landkreis. Zuletzt in Utting, wo die Frage beantwortet werden musste, ob das Strandbad auch außerhalb beaufsichtigter Zeiten genutzt werden kann. Und jetzt in Vilgertshofen, wo geklärt werden muss, ob der Eichensee nun ein Badesee oder ein Naturbad ist.
Natürlich geht es dabei wie so oft um die Frage der Haftung. Wer beim Klettern auf den kleinen Sprungturm am Eichensee abrutscht und sich dabei verletzt, könnte ja schließlich die böse Gemeinde haftbar machen, die die Treppen nicht abgetrocknet hat. Soweit sind wir in diesem Land schon. Am Ende des Tages muss jeder kleine Badesee eingezäunt werden. Man könnte ja beim Baden darin ertrinken.
Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen weisen auf solche Fälle hin. Das ist gut so und gibt Gemeinden eine Handhabe. Schuld an der Entwicklung ist unsere Gesellschaft. Eigenverantwortung wird immer häufiger auf andere abgewälzt. Wer auf glitschigen Stufen einen Sprungturm hinaufklettert und abrutscht, ist selbst schuld und sollte auch die Konsequenzen daraus tragen. Weil das aber immer seltener der Fall ist, muss zum Beispiel der Lechstrand in Landsberg von einem Verein bewacht werden und wird demnächst am Eichensee bei Pflugdorf ein kleiner Sprungturm abgebaut. Eine traurige Entwicklung. »Seite 28
Wenige Wochen später zog er zurück nach Landsberg