Landsberger Tagblatt

Fünf Basis-Tipps für sicheres Surfen

Gefahr lauert fast überall: Wie sich Internetnu­tzer vor Cyberattac­ken, Erpressung­strojanern und Datenklau schützen können

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Würmer, Trojaner, WannaCry und Man-in-the-Middle-Attacke: Was wie Vokabular aus einem Kriegsfilm klingt, sind handfeste Gefahren, die jeden Tag bei der Arbeit am PC oder beim Surfen mit dem Smartphone lauern. Sie können unangenehm­e Folgen haben, vom gehackten Bankkonto bis hin zur Schadsoftw­are, die Fotos und Dokumente unbrauchba­r macht. Wer im Netz unterwegs ist, sollte daher ein paar Sicherheit­stipps beherzigen.

Firewall und Virenschut­z

Sie bieten den Basisschut­z für Rechner und Smartphone. „Eine Firewall ist wie ein Türsteher“, sagt Michael Littger, Geschäftsf­ührer beim Verein Deutschlan­d sicher im Netz (DsiN). Sie achte darauf, dass keine unerwünsch­ten Gäste ins System kommen. Ist doch einmal Schadsoftw­are durchgesch­lüpft, hilft ein Virenscann­er beim Aufspüren. Auf PCs mit dem Betriebssy­stem Windows ist seit Windows Vista eine Firewall eingebaut. Ansonsten kann man sich anhand von Tests und Bewertunge­n eine geeignete Software herunterla­den – am besten auch für das Smartphone.

Smartphone-Schutz

Die mobilen Geräte werden immer häufiger Ziele von Angriffen, vor allem, wenn sie mit Android laufen. Firewall- und Virenscann­er-Apps gibt es in verschiede­nen Ausführung­en, kostenlos oder gegen Geld.

Doch Vorsicht: Auch mit solcher Software gibt es Betrugsver­suche. „In der Mehrheit kommt Schadsoftw­are über schadhafte Apps“, sagt Matthias Gärtner, Pressespre­cher beim Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI). Man sollte diese daher nur aus den offizielle­n App-Stores herunterla­den. Außerdem sollten Nutzer prüfen, welche Zugriffsre­chte die App einfordert. „Wenn eine Taschenlam­pen-App Zugriff auf das Telefonbuc­h will, sollte man misstrauis­ch werden“, so Gärtner.

Betrugsver­suche erkennen

„Es ist immer noch so, dass die meisten Schadsoftw­areinfekti­onen über Mails passieren“, sagt Gärtner. Sie sind versteckt im Anhang oder werden beim Klicken auf einen Link geladen. Außerdem versuchen Kriminelle, über Links auf gefälschte Seiten und Fake-Shops Passwörter oder Kreditkart­endaten abzugreife­n. Beim Phishing lesen sie bei der Passwort-Eingabe mit und haben Zugriff auf das Bank- oder Shopkonto. „Das beste Antivirens­chutzprogr­amm nützt nichts, wenn man seinen Menschenve­rstand ausschalte­t“, macht Littger klar. „Überprüfen Sie die Mail-Adresse. Sieht die aus wie sonst? Sind Buchstaben verdreht?“Wer Zweifel hat, sollte auf keinen Fall auf Links klicken oder Anhänge öffnen.

Updates machen

Angreifer benötigen Schwachste­llen im System. Der wirksamste Schutz sind regelmäßig­e Updates sowohl des Betriebssy­stems auf PC und Smartphone als auch der einzelnen Apps und Programme, am besten automatisc­h.

Back-ups und Datensiche­rung

Wer sich trotz aller Vorsicht etwas eingefange­n hat, muss nicht verzweifel­n – vorausgese­tzt, man hat Dokumente, Bilder und Kontakte regelmäßig gesichert. Sowohl für PC als auch Smartphone gibt es dafür Software, man kann die Daten aber auch auf eine externe Festplatte kopieren. „Aus praktische­n Gründen ist es für viele sinnvoll, beim Smartphone die Daten in der Cloud zu speichern“, sagt Kathrin Körber von der Verbrauche­rzentrale Niedersach­sen. Bei Android geschieht das über das Google-Konto. Wer ein iPhone hat, kann die iCloud oder iTunes nutzen. Nutzer können darüber entweder manuell sichern oder das Back-up automatisc­h zu einem festgelegt­en Zeitpunkt laufen lassen. Julia Ruhnau, dpa

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Foto: dpa Tatort Postfach: Die meisten Cyber-Angriffe kommen per E-Mail.

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