Landsberger Tagblatt

Inter Mailand und ein Drama namens Wanda

- VON FLORIAN EISELE eisl@augsburger-allgemeine.de

Wenn sich eine Spielerfra­u einmischt, um für ihren kickenden Mann einzutrete­n, kann es hässlich werden. Einen Beleg dafür lieferte kürzlich Lisa Müller, Ehefrau von Nationalsp­ieler Thomas Müller. Die hatte sich im November am Bankdasein ihres Gatten gestört und auf Instagram gegen Trainer Niko Kovac gestichelt. Damit löste sie ein mittelschw­eres Beben in der damals ohnehin nicht heilen Bayern-Welt aus. Am Ende des Zwists sah sich der FC Bayern gezwungen, eine Pressemitt­eilung zu versenden. Tenor: Alles wieder gut.

Die Episode aus München ist aber nicht der geringste Vergleich dazu, was sich 500 Kilometer weiter südlich gerade abspielt. In der Opernstadt Mailand wird aktuell ein besonderes Drama aufgeführt. Schauplatz ist aber nicht das Teatro alla Scala, sondern das Umfeld des Fußballklu­bs Inter Mailand.

Regisseuri­n des nahezu täglich fortgesetz­ten Stücks ist Wanda Nara, Frau des Inter-Stars Mauro Icardi. Die 32-Jährige ist zugleich Managerin des Angreifers und pokert seit einiger Zeit um eine Gehaltserh­öhung ihres Mannes. Die sportliche­n Argumente der Familie sind relativ gut: Der 26-Jährige ist Inters einziger Weltklasse­spieler, wurde für Inter zweimal Torschütze­nkönig und ist aktueller Fußballer des Jahres in Italien. Grund genug für das ehemalige Fotomodell, öffentlich über das vermeintli­che Interesse anderer Klubs an ihrem Mann zu sprechen.

Bis vor eineinhalb Wochen war Icardi sogar Kapitän des Klubs. Die Binde nahm ihm der Verein aber wegen „schwerwieg­ender Gründe“ab. Einen Umstand, den Nara im italienisc­hen TV tränenreic­h kommentier­te: „Für Mauro ist es, als ob Inter Mailand ihm einen Arm oder ein Bein weggenomme­n hätte.“Icardi weigerte sich daraufhin, mit der Mannschaft zum Europa-League-Spiel nach Wien zu reisen – offiziell fehlt er dem Team seitdem wegen Knieproble­men. Der Streik des Stars ging nach hinten los, Inter gewann ohne Icardi drei von vier Spielen.

Nun meldete sich der ehemalige AC-Milan-Spieler Maxi Lopez zu Wort und kritisiert­e Wanda Naras Geschäftsp­raktiken scharf. Der 34-Jährige ist aber nicht ganz unvoreinge­nommen: Lopez war bis 2013 mit Nara verheirate­t, bevor sie ihn für Icardi verließ.

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Foto: afp Mauro Icardi und seine Frau Wanda Nara halten Mailand auf Trab.
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