Die Klette Verkehr
Wie eine Klette klebt das Thema Verkehr am Oberbürgermeister, am Stadtrat und an der Stadtverwaltung. Auch in der diesjährigen Bürgerversammlung war es das Megathema. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn der Stadtrat – wie zu erwarten ist – in seiner Sondersitzung am heutigen Mittwoch das Bürgerbegehren nicht zulassen wird. Dass man ja trotzdem auf die Interessen der Bürger eingehen wolle, versicherte vorbeugend schon einmal Stadtrat Jost Handtrack. »Seite 27
Dann muss aber auch nachvollziehbar werden, wie eine maßvolle Stadtentwicklung (wie beschlossen nicht mehr als durchschnittlich ein Prozent Einwohnerzuwachs pro Jahr) konkret erfolgen soll. Denn die Ein-Prozent-Marke dürfte in den nächsten Jahren allein durch das Urbane Leben am Papierbach großteils ausgereizt werden.
Ob man etwa bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am
9. April und anschließend in einem Verkehrsentwicklungskonzept inhaltlich zusammenkommt, bleibt fraglich. Wenn ein Viertel um ein neues Wohngebiet erweitert wird, wird das immer zu zusätzlichem Verkehr führen, egal wie gut die Radweg- oder Busverbindung ist, und auch Carsharing-Autos fahren auf der Straße.
Und natürlich sind die Appelle des Oberbürgermeisters richtig und vernünftig: Viele kurze Strecken können zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Die Erfahrung lehrt freilich: Bei vielen Verkehrsteilnehmern reift diese Erkenntnis erst dann, wenn die Autofahrt länger als die Radfahrt dauert und alle Parkplätze belegt sind. Das lässt vermuten, dass den Landsbergern noch ein schmerzhafter Umdenkprozess bevorsteht.