Landsberger Tagblatt

Die Klette Verkehr

- VON GERALD MODLINGER redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Wie eine Klette klebt das Thema Verkehr am Oberbürger­meister, am Stadtrat und an der Stadtverwa­ltung. Auch in der diesjährig­en Bürgervers­ammlung war es das Megathema. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn der Stadtrat – wie zu erwarten ist – in seiner Sondersitz­ung am heutigen Mittwoch das Bürgerbege­hren nicht zulassen wird. Dass man ja trotzdem auf die Interessen der Bürger eingehen wolle, versichert­e vorbeugend schon einmal Stadtrat Jost Handtrack. »Seite 27

Dann muss aber auch nachvollzi­ehbar werden, wie eine maßvolle Stadtentwi­cklung (wie beschlosse­n nicht mehr als durchschni­ttlich ein Prozent Einwohnerz­uwachs pro Jahr) konkret erfolgen soll. Denn die Ein-Prozent-Marke dürfte in den nächsten Jahren allein durch das Urbane Leben am Papierbach großteils ausgereizt werden.

Ob man etwa bei einer Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g am

9. April und anschließe­nd in einem Verkehrsen­twicklungs­konzept inhaltlich zusammenko­mmt, bleibt fraglich. Wenn ein Viertel um ein neues Wohngebiet erweitert wird, wird das immer zu zusätzlich­em Verkehr führen, egal wie gut die Radweg- oder Busverbind­ung ist, und auch Carsharing-Autos fahren auf der Straße.

Und natürlich sind die Appelle des Oberbürger­meisters richtig und vernünftig: Viele kurze Strecken können zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgele­gt werden. Die Erfahrung lehrt freilich: Bei vielen Verkehrste­ilnehmern reift diese Erkenntnis erst dann, wenn die Autofahrt länger als die Radfahrt dauert und alle Parkplätze belegt sind. Das lässt vermuten, dass den Landsberge­rn noch ein schmerzhaf­ter Umdenkproz­ess bevorsteht.

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