In der Fischerei tobt der Fasching
Die närrische Karawane zieht in Dießen bis zum Kehraus immer munter weiter
Dießen Für Närrinnen und Narren ist es klar: Von Faschingsdienstag bis Aschermittwoch in den Morgenstunden macht, wer was auf sich hält, die Fischerei unsicher. Sonst wäre ja faschingstechnisch fast nix los in der Marktgemeinde am See, nachdem es St. Schorschi nicht mehr gibt, der Frauenbund-Fasching zum Faschingsendspurt längst aus ist und die Nacht des Grauens am Rosenmontag auch seit Jahren ausgegruselt hat. Also ziehen die Narrengesellschaften Richtung „Gaudi-Zentrale Unterbräu“in der Fischerei, wo es schon um zehn Uhr vormittags heiß hergeht mit dem legendären „Weißwurscht“-Frühstück.
Wer noch alles erwartet wird? Alle, die mit langer Nase den Spuren hinterherspüren, wo zwischen Dorfmusikant und Weltmusik jeder auf die Pauke haut – von der Kapelle Krach & Fürchterlich über die Spielleute vom Dießener Trachten- verein bis zum Lotter Mandy mit seiner roten Gitarre.
Für alles, was rund um die GaudiZentrale passiert, gibt es Regeln. Regel Nummer eins: Ab heute werden Leiterwagen, ausrangierte Mistkarren, Kinderwagen, Hochräder, Fahrräder, Mountainbikes und alles, was Räder hat, dekoriert, aufpoliert, um- und aufgebaut. Das Ergebnis muss originell sein und Fotografen animieren zum Fotografieren.
Regel Nummer zwei: Ab heute werden die Heimatzeitungen gelesen und die Heimatradios gehört, weil die Schubkarren-Parade, sprich der Fischereier Faschingsumzug am Faschingsdienstag ja auch von den gesellschaftlichen Schmankerln lebt nach der Devise: Es soll gelacht werden über Aktualitäten, übers Dorf- geschehen, über die Rathaus-Narreteien, damit der kleine Umzug groß rauskommt.
Gelacht wird übrigens schon ab dem Rußigen Freitag, 1. März, im Bräu. Wie üblich trifft sich die Feuerwehrund Hauskapelle Krach & Fürchterlich in der Wirtsstube zur Jahreshauptversammlung, Marschprobe und Generalübung.
Etwas ruhiger geht es beim Faschingssonntag, 3. März, zu. Beim traditionellen Jahresessen tischen die Wirtsleute Anna und Martin Brink auf, was die bairische Küche für so einen Anlass beschert. Wer dabei sein will, möge schnell noch reservieren unter Telefon 08807/8437.
Am Rosenmontag, 4. März, darf die Fischerei Luft holen und aufatmen. Früher hat man gesagt, die Karawane zieht weiter, und so ist es noch heute. Man trifft sich bei der Ballnacht in der Mehrzweckhalle.
Zurück in die Fischereier GaudiZentrale, wo der Faschingsdienstag Archivfoto: Beate Bentele rundläuft. Ab 10 Uhr gibt’s „Weisswürscht vom laufenden Band“. Ab zehn Uhr ist auch Mandy Lotter am Mikrofon. Um 14 Uhr beginnt der Handwagerl-Umzug auf dem Untermüllerplatz, dazu spielen der Spielmannszug des Dießener Trachtenvereins und die Hauskapelle Krach und Fürchterlich auf. Ist das
Der Umzug spießt wieder lokale Ereignisse auf
Bei schlechtem Wetter ziehen die Narren in den Unterbräu
Wetter gut, geht der Narrentreff auf dem Untermüllerplatz weiter, bei schlechtem Wetter im und um den Unterbräu.
Dort gehen dann die Lichter nicht aus, bevor sich über dem letzten Akt, dem Kehraus des Faschings, der Vorhang senkt: Prinz Karneval wird beerdigt. Dem Bestattungsakt folgt sogleich der Startschuss für die nächste Saison: der Starkbieranstich. Dazu schmecken gerollte Möpse, lange Heringe und mehr.