Draisaitl weiter nicht zu stoppen
Die Formkurve des deutschen Eishockey-Nationalspielers Leon Draisaitl zeigt in der nordamerikanischen Profiliga NHL weiterhin steil nach oben: Beim 4:0 (1:0, 3:0, 0:0)-Sieg seiner Edmonton Oilers bei den Columbus Blue Jackets markierte der 23-Jährige sein 40. Saisontor. Er traf zum zwischenzeitlichen 3:0 (29.). Außerdem bereitete Draisaitl zwei weitere Treffer vor. Teamkollege Tobias Rieder konnte zwar nicht so sehr auf sich aufmerksam machen, stand aber 13:11 Minuten auf dem Eis.
Am Samstag betrachtete Roger Federer in Dubai milde lächelnd das silberne Segelschiff, das der Schweizer als Trophäe für den 100. Turniersieg in seiner grandiosen Karriere erhielt. Nach dem 6:4, 6:4-Erfolg über den griechischen Jungstar Stefano Tsitsipas offenbarte Federer, wie es ihm vor 19 Jahren nach der Niederlage in seinem ersten Finale gegen Landsmann Marc Rosset in Marseille ging. Damals plagten ihn Zweifel, ob er jemals einen Titel holen würde. „Ich habe mir die Augen ausgeheult. Marc sagte mir: ,Mach dir keine Sorgen, du wirst einige gewinnen.‘ Ich dachte mir: ,Du hast gut reden.‘ Als erst zweiter Spieler nach dem amerikanischen Rekordhalter Jimmy Connors, der 109 Einzeltitel feiern konnte, erreichte Federer nun in seiner zeitweiligen Wahlheimat die magische Marke.
Auch Boris Becker gratulierte: „Als jemand, der aus dem gleichen Sport kommt, kann ich genau nachvollziehen, was deine Erfolge und Meilensteine bedeuten.“Becker gewann 49 Turniere. Die Nummer drei der Rangliste ist Ivan Lendl mit 94 Titeln, Federers Rivalen Rafael Nadal und Novak Djokovic sind mit 80 beziehungsweise 73 noch ein gutes Stück entfernt.
Alexander Zverev hat seinen ersten ATP-Turniersieg in diesem Jahr verpasst. Der Weltranglisten-Dritte unterlag am Samstag in Acapulco im Finale gegen Nick Kyrgios mit 3:6, 4:6. Kyrgios drängte Zverev in den Grundlinienduellen immer wieder in die Defensive. Zudem überzeugte der Australier mit seinen Aufschlägen. Er gewann die Partie nach 1:30 Stunden. Im Halbfinale hatte sich Zverev problemlos mit 7:6 (7:0), 6:3 gegen den Briten Cameron Norrie durchgesetzt. Kyrgios gewann auf dem Weg ins Finale unter anderem gegen den Spanier Rafael Nadal und den Schweizer Stan Wawrinka. Zusammen mit seinem zehn Jahre älteren Bruder Mischa gewann Alexander Zverev immerhin noch den Doppel-Wettbewerb. Beide siegten 2:6, 7:6 (7:4), 10:5 gegen den USAmerikaner Austin Krajicek und den Australier Artem Sitak. Für die Zverev-Brüder war es der zweite gemeinsame Titel nach dem Erfolg 2017 in Montpellier.
Selten war der Kampf um die acht Play-off-Plätze in der Basketball-Bundesliga so spannend. Gut zwei Monate vor dem Ende der Hauptrunde werden die Mannschaften auf den Rängen sechs bis zwölf durch maximal einen Sieg voneinander getrennt. Zu diesem breiten Mittelfeld gehört auch Ratiopharm Ulm, das am Samstag zwar das Karnevalsspiel in Bonn vor 6000 kostümierten Jecken mit 76:78 verloren hat. Dank des 96:85-Erfolgs im Hinspiel haben die Ulmer aber immerhin den direkten Vergleich gewonnen und der könnte noch sehr wichtig werden.
Allerdings entspannt sich bei einigen ihrer Konkurrenten die Personalsituation. Bei Bonn etwa feierte am Samstag Center Charles Jackson nach einer Verletzungspause von mehr als drei Monaten sein Comeback. Bei den Ulmern dagegen sieht es diesbezüglich richtig übel aus. Isaac Fotu und Katin Reinhardt sind seit vielen Wochen raus und jetzt hat es auch noch Ra‘Shad James schlimm erwischt. Der erst vor einem Monat aus Bonn gekommene Amerikaner hat sich im Training die Schulter ausgekugelt, er wurde operiert und wird in dieser Saison nicht mehr spielen können. Zudem ist Kapitän Per Günther nach einer Arthroskopie im Knie außer Gefecht.
Obwohl zudem mit Ryan Thompson einer der vier verbliebenen Ausländern in Bonn ein Totalausfall war, hielten die Ulmer das Spiel am Hardtberg ganz lange offen. Doch nach zwei Schrittfehlern von Max Ugrai innerhalb von einer Minute hatten die Rheinländer 14 Sekunden für ihren letzten Angriff und den schloss Anthony Dileo mit dem entscheidenden Korb ab.
Die Play-offs der NBA könnten ohne zwei ihrer größten Stars stattfinden. Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks kassierten mit 81:111 eine Klatsche gegen die Memphis Grizzlies und liegen nach sechs Niederlagen aus sieben Spielen weiter deutlich hinter dem achten Platz in der Eastern Conference. Nowitzki traf nur zwei seiner zehn Feldwürfe und kam auf sieben Punkte. Auch für LeBron James und die Los Angeles Lakers wird es nach dem 109:118 in Phoenix ganz eng.