63 neue Wohnungen in Denklingen
Bauen Auf dem früheren Schelkle-Hof sind insgesamt fünf Mehrfamilienhäuser geplant. Es gibt Bedenken beim Thema Parken. Was Rauchschwalben mit dem Projekt zu tun haben
Denklingen Die Gemeinde Denklingen ist ein beliebter Wohnort. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Einwohner stark gestiegen. Waren es 2015 noch knapp 2600, sind es aktuell bereits rund 2800 Bürger, die ihren Wohnsitz in Denklingen haben. Und es dürften noch mehr werden, angesichts geplanter beziehungsweise genehmigter Bauvorhaben. An der Birkenstraße errichtet ein Investor ein Gebäude mit sechs Wohneinheiten.
Dieser möchte weitere vier Mehrfamilienhäuser im Bereich Birkenstraße/Bahnhofstraße im Osten des Ortes errichten. Die Kommune hat jetzt dafür das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Drei Blöcke sollen 15 Wohneinheiten haben und einer zwölf. Errichtet werden diese schrittweise auf dem Areal des ehe- maligen Schelkle-Bauernhofs. Geplant sind Wohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 100 Quadratmetern, informierte der Investor auf Anfrage des Landsberger
Tagblatts. Laut Bürgermeister Andreas Braunegger werde es bei den meisten Wohnungen möglich sein, dank Barrierefreiheit „ohne Probleme von der Tiefgarage bis zur Badewanne“zu gelangen.
Zum Bauzeitplan für die größeren Wohnanlagen seien aktuell noch keine konkreten Aussagen möglich, da „noch diverse Abstimmungsprozesse stattfinden müssten“, erklärte der Investor. Zeitliche Verzögerungen gab es im vergangenen Sommer, als der Stall des früheren Bauernhofes abgerissen werden sollte. Dort hatten allerdings Rauchschwalben, die streng geschützt sind, ihre Nester. Deswegen musste mit den Abbrucharbeiten gewartet werden, bis die Vögel ausgeflogen waren. „Wir haben in Absprache mit der Naturschutzbehörde eine gute Lösung gefunden und konnten später abreißen“, sagte der Investor gegenüber unserer Zeitung.
Da der Bau der Wohnungen im Innenbereich der Gemeinde umgesetzt wird beziehungsweise werden soll und dem Charakter des Dorfes entspreche, sei das Vorhaben zulässig, informierte Bürgermeister Braunegger in der Sitzung des Gemeinderates. Auch fügten sich die Baulinien und Baugrenzen in die Umgebung ein.
Bedenken äußerte Gemeinderätin Anita Gropp. Sie hat die Sorge, dass die zusätzlichen Wohnungen auch zu mehr parkenden Autos und damit zu Verkehrsproblemen in dem Bereich von Denklingen führen könnten. „Wir müssen während der Bauphase für die vier Mehrfamilienhäuser aufpassen, dass dieser Bereich nicht zugeparkt wird, sonst kommt unter anderem der Schulbus nicht mehr durch.“Braunegger teilte die Sorge nicht. Schließlich werde die Tiefgarage als Erstes gebaut und es stünden dann insgesamt 101 Stellplätze zur Verfügung. „Ich gehe davon aus, dass die Autobesitzer die Tiefgarage auch annehmen werden, weil ihre Fahrzeuge so geschützt sind vor Sonne oder Schnee.“
Gropp beklagte zudem, dass es in dem Bereich von Denklingen bislang keinen Fußweg gebe, die Straße von Kindern aber genutzt werde, um zur Grundschule des Ortes zu gelangen. Auch deswegen sei Achtsamkeit geboten.
Die meisten Wohnungen sind barrierefrei zugänglich