Landsberger Tagblatt

Läuten ist nicht gleich Läuten

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Streit um Glockengel­äut, egal, ob sakral oder das weltliche Stundensch­lagen, gibt es seit langer Zeit. Ebenso ausgiebig wird das Für und Wider diskutiert und ist auch im Falle von St. Nikolaus in Dettenschw­ang aktuelles Dorfgesprä­ch. Muss die Kirche auf den Wunsch einer Person Rücksicht nehmen, ein im kirchliche­n Tagesablau­f fest verankerte­s Glockenläu­ten einzustell­en?

Natürlich, ist der aufgeklärt­e, moderne Mensch geneigt zu sagen, schließlic­h ist das Ruhebedürf­nis nicht nur berufstäti­ger Menschen, gerade zu einer solch frühen Morgenstun­de, ein hohes Gut, und als solches zu achten und zu respektier­en. Gerade in unserer hektischen, an Freiräumen zunehmend reduzierte­n Welt kommen zu diesem Bedürfnis auch gesundheit­liche Aspekte hinzu.

Anderersei­ts, in einer ländlichen und im Glauben noch weitgehend verwurzelt­en Gesellscha­ft, gibt das Festhalten an kirchliche­n Abläufen mehr als nur Halt. Dessen muss sich jeder bewusst sein, der seinen Lebensmitt­elpunkt dorthin verlegt. Er wird sich daher schwertun, sein Partikular­interesse, das ja meist einem Sonderwuns­ch gleichkomm­t, erfolgreic­h durchzuset­zen.

Ob die Kirche, gäbe es mehr Beschwerde­n, eine Reduzierun­g oder Änderung von traditione­llen Eckdaten erwägen würde, ist schwer zu beantworte­n. Dass der Lärmschutz­und Glockenbea­uftragte der Diözese nun die Lautstärke des (weltlichen) Stundensch­lags von St. Nikolaus überprüft, löst das Problem des kirchliche­n und auch höchstrich­terlich geschützte­n Angelusläu­ten um 5.30 Uhr eher nicht.

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