Das große Krabbeln beim Handballerball
Faschingsumzug Burschenvereine und FFaschingsfreunde aus der ganzen Region präsentieren in Untermühlhausen ihre Wagen. Und danach wird im großen Zelt gefeiert
Fantasievolle Kostüme waren Trumpf beim Handballerball in Landsberg. Im Sportzentrum tanzten sogar die Kakerlaken (»Seite 29). Zuvor drehten die Narren in Untermühlhausen beim Faschingsumzug auf. Wie der größte Faschingsumzug im Landkreis ablief, steht auf den
Untermühlhausen So lieben es die Narren: nicht zu kalt, trocken und der eine oder andere Sonnenstrahl. Die 19. Auflage des Faschingsumzugs in Untermühlhausen lockte bei traumhaften äußeren Bedingungen wieder Tausende Besucher an. Danach wurde bis spät in die Nacht im großen Zelt gefeiert. 35 Gruppen nahmen heuer am Umzug teil – und wie im Vorjahr sicherte sich die Landjugend Weil den begehrten Titel.
Die Jury hatte wieder einmal die Qual der Wahl angesichts der toll dekorierten Mottowagen, bei denen es heuer vor allem um Filmthemen ging. Was nicht alles dabei war: „Der Schuh des Manitu“(Faschingsfreunde Hiltonia aus Hiltenfingen), auch der Burschenverein Geretshausen nahm den Kultfilm als Thema auf, und der Bauwagen Winkl brachte die ganze „Puderrosa-Ranch“auf die Straße. Die Jugendinitiative Scheuring zeigte sich wie in den Vorjahren einfallsreich und war unter dem Motto „Die Diebe aus dem Westerholz“als verwegene Robin-Hood-Truppe unterwegs. Dass sie nicht die Einzigen waren, die den Reichen an den Geldbeutel wollten, zeigte auch Landrat Thomas Eichinger. Er war als Fürst der Finsternis verkleidet und als Blutsauger dabei, den Bürgermeistern in der Jury noch mehr Kreisumlage abzusaugen.
Ganze Schiffe waren auch im Zug dabei. Etti’s Bayernstüberl aus Hattenhofen war auf Enterfahrt, der Burschenverein Mammendorf hatte das Thema Wikinger, die Gauditruppe aus Schwabegg ein ganzes Geisterschiff und eine Space Shuttle
aus Landsberied nahm bayerische Raumfahrt-Ambitionen aufs Korn. So waren auch aktuelle politische Themen dabei: die Burschenvereine aus Hattenhofen und Adelshofen hatten gigantische Bienen auf ihren Wagen und thematisierten das Volksbegehren Artenvielfalt nach dem Motto „Die Staderer unterschreiben, die Bauern müssen es büßen“. Der Burschenverein Dünzelbach hatte richtig viel Mühe in den Nachbau eines Kohlebaggers gesteckt, der auf dem Mottowagen auf das Ende des Kohleabbaus verwies.
Am Ende war es ein sehr enges Rennen, was die Entscheidung der Jury anbelangte. Die Indianer von der Landjugend Weil holten sich zum zweiten Mal in Folge die Siegertrophäe, das Spanferkel. Dicht dahinter kam die Jugendinitiative Scheuring vor den Faschingsfreunden aus Hiltenfingen.
Nächstes Jahr wird der Faschingsumzug in Untermühlhausen 20 Jahre jung. Faschingsteam-Chef Stefan Drexl und seine Vereinskollegen denken schon jetzt an den 22. Februar 2020 und konnten gestern wieder mal auf viel Arbeit zurückblicken, aber angesichts der vielen Besucher erneut von einem Erfolg sprechen.
Aus Sicht der Polizei verlief das Faschingstreiben in Untermühlhausen eher ruhig. Ganz ohne Zwischenfall kam die Party jedoch nicht aus. Anzeigen wegen Körperverletzung und gleich auch noch wegen Beamtenbeleidigung erwarten einen 25-jährigen Iglinger. Er war im Faschingszelt unangenehm aufgefallen. Als die Polizeibeamten wegen einer Anzeige im Zelt waren, beleidigte der Täter die eingesetzten Beamten, meldete die Inspektion am Sonntag.